Pflanzaktion in Waldbröl
Düsseldorfer Schüler zwischen Theorie & Praxis
Waldbröl - Eigentlich sollte eine Spedition die Zerr-Eiche schon einen Tag vor
der geplanten Pflanzaktion am Schullandheim an der Kirchenhecke
abgeliefert haben. Schüler/Innen des Düsseldorfer
Humboldt-Gymnasiums, mit Lehrern und Elternvertretern, warteten an
jenem Samstag sehnsüchtig auf den LKW aus Hamburg, der die bestellten
Bäume und Sträucher herbeischaffen sollte.
Nachdem Trockenheit und Borkenkäferplage einen Teil des Baumbestandes
an ihrem Waldbröler Schullandheim, dem Haus Pempelfort, den Garaus
gemacht hatten, entstand im Biologie Leistungskurs die Idee, diesen zu
erneuern. 2000 Euro wurden gesammelt und unter anderem Pläne für die
Anlage einer Vogelhecke ausgetüftelt. Bienennährgehölze und Bäume
sollten die Neuanpflanzung ergänzen.
Eine Zerr-Eiche, die 35 Meter hoch und 200 Jahre alt werden kann,
sollte, wie die 100 übrigen Setzlinge, in Waldbröler Erde gepflanzt
werden. „Außerdem“, so erklärte Studiendirektor Dr. Hendrik
Happ, „kommt der Baum hervorragend mit den sich ändernden
Klimabedingungen klar!“ Seit 60 Jahren ist das Haus Pempelfort mit
seinen rund 60 Betten nun schon im Besitz des Schullandheimvereins.
„Jede Woche startet ein Bus mit unseren Schülern Richtung
Waldbröl“, erklärte Happ, der für die Koordination zuständig
ist.
Vier Stunden Unterricht sind täglich auf dem Stundenplan und Bio
findet fast ausschließlich im angrenzenden Wald statt. Theorie und
Praxis sind in Waldbröl gut kombinierbar. An 30 Wochen im Jahr ist
das Heim belegt und die Begeisterung bei den Schüler/Innen ist groß.
Das bestätigt auch Anna Kaiser, Schülerin des Bioleistungskurses in
der 12. Klasse, die gleich das Thema Klimaschutz aufgreift und
anfügt: „ Jeder kann etwas tun, indem man zum Beispiel auch auf die
Ernährung achtet.“ Dann geht es mit Spaten,
Kirschlorbeersträuchern und einigen mitgebrachten Setzlingen zum
Pflanzen. Und ob die Zerr-Eiche, die schließlich doch noch eintraf,
auch richtig angegangen ist, davon möchte sich Anna Kaiser in einigen
Jahren selber überzeugen.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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