Grundsteinlegung
Ein Cent für die Ewigkeit
Waldbröl - Etwas verloren stand das große weiße Zelt auf dem Platz vor dem
Rathaus. Dies brauchte an diesem wunderschönen Frühlingstag wirklich
niemand.
Strahlend blauer Himmel, gute Stimmung, Bratwurst und Kölsch,
fröhliche Gesichter, gut gelaunte Menschen und die Musikschule
Waldbröl, die mit dem Jugendblasorchester der Veranstaltung
musikalisch Farbe verlieh, das war es, was den Platz beherrschte.
Zweimal Bingo hätte man als Losung für den Nachmittag ausgeben
können: Zum einen sind die Fördergelder in Höhe von 5,2 Millionen
Euro für den Erhalt des Hallenbades von der Bezirksregierung
verbindlich zugesagt, und zweitens schießt der Neubau des
Bürgerdorfs am Alsberg, das zu 80 Prozent aus Landesmitteln
finanziert wird, förmlich in die Höhe.
Beide Ereignisse hatte Bürgermeister Peter Koester zum Anlass
genommen, mit den Bürgern und allen Beteiligten ein Fest zu feiern,
bei dem auch die verspätete Grundsteinlegung in gebührendem Rahmen
nachgeholt werden sollte.
Viele Bürger, Vertreter der Bezirksregierung und des Kreises, sowie
zahlreiche Politiker und Geschäftsleute waren der Einladung gefolgt.
Dass man nicht nur einfach ein Rathaus baue, in dem die jetzt
dezentral untergebrachten Ämter (Bau- und Sozialamt) neue und
moderne, barrierefrei erreichbare Räumlichkeiten vorfinden werden,
das erläuterte Bürgermeister Peter Koester, gemeinsam mit dem
Architekten Professor Wolfgang Krenz.
Das Bürgerdorf als Gesamtensemble, mit den gerade entstehenden
Neubauten, dem jetzigen Rathaus und der Bürgermeistervilla, soll
nicht zuletzt Treffpunkt und Kommunikationsstätte für alle
Waldbröler werden.
Auch wenn im Spätherbst des Jahres schon Richtfest gefeiert wird, so
ist vor Ende 2019 nicht mit der kompletten Fertigstellung zu rechnen.
Dass neben der aktuellen Tageszeitung, den Kopien der Baupläne und
einigen Euromünzen auch eine gute Portion Herzgefühl der Bürger als
Grundstein im Beton des Bauwerkes eingemauert wurde, das hatte man der
Idee des Architekt zu verdanken:
„Wer mag, kann noch einen Cent aus dem eigenen Portemonnaie
hinzulegen, bevor wir den Metallbehälter verplomben“, so Krenz zu
den Anwesenden. Mit dem Cent aus der Bürgergemeinde und dem Wunsch
des Bürgermeisters, dass das Gebäude immer unter einem Glücksstern
stehen möge, verschwand der Edelstahlbehälter mit den Zeitdokumenten
in einem eigens dafür angefertigten Bohrloch im Betonsockel. Als
letzten Akt der Zeremonie versiegelte Koester, mit geschicktem
Kellenschwung und unter dem Beifall der Gäste, die Öffnung.
Weitere Bilder:
www.lokalanzeiger.de
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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