Tag der Deutschen Einheit
Ein Traum wurde wahr

Frank Bohlscheid (v.l.), Pawel Ozga, Bürgermeisterin Larissa Weber, Christian Schwarz, Bernd Rüdiger und Marianne Pfeiffer. | Foto: Michael Kupper
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Waldbröl - „Heute ist ein besonderer Tag – nicht nur, weil wir heute an die
Wiedervereinigung unseres Landes denken, sondern weil wir diese
Wiedervereinigung, diese Einheit heute hier zelebrieren“, sagte
Bürgermeisterin Larissa Weber am Tag der Deutschen Einheit im
Bürgersaal des Bürgerdorfs am Alsberg.

So waren unter den rund 100 Gästen auch die Bürgermeister aus dem
brandenburgischen Jüterbog und dem niederschlesischen Swiebodzice,
die mit ihren Delegationen am Vortag langjährige Jubiläen der
Städtepartnerschaft mit der Marktstadt gefeiert hatten.

Jüterbogs Altbürgermeister Bernd Rüdiger erinnerte sich an den
ersten Tag der Deutschen Einheit 1990, den er in Waldbröl gefeiert
hatte: „Mit der Wende hat sich für uns die Tür nach Europa
geöffnet.“

Lachend gesteht er: „In dem vollbesetzten Bus habe ich vorsorglich
den Text mit der Nationalhymne verteilt.“ Pawel Ozga, Bürgermeister
der polnischen Stadt Swiebodzice, wünschte, dass die Einheit des
deutschen Volkes, die seine Stärke untermauere, unerschütterlich
bleibe und Christian Schwarz, Bürgermeister im hessischen Aßlar,
zitierte Helmut Kohl in seiner Rede am Abend des 2. Oktober 1990:
„In wenigen Stunden wird ein Traum Wirklichkeit.“

Pastoralreferent Simon Blumberg erinnerte daran, dass am
Vereinigungstag in diesem Jahr gleichzeitig auch Erntedank sei:
„Weder ist es selbstverständlich, in einem geeinten Land zu leben,
noch ist es selbstverständlich, genug zum Leben zu haben.“ Im Lauf
der Geschichte habe es oftmals Trennung und Hass gegeben:

„Aber wenn wir Herz und Verstand einsetzen, ist mit Gottes Hilfe
Großes möglich, sogar, dass ein gespaltenes Land wieder geeint
wird.“

Als Festredner setzte sich Frank Bohlscheid, Schulleiter des
Hollenberg-Gymnasiums, mit dem Begriff „Einheit“ auseinander und
stellte die Frage, wie man überhaupt zu Einheit finden könne, wenn
immer stärkere, gegensätzliche Strömungen das Land zu zerreißen
scheinen. Worin liege denn etwa die Verbundenheit mit irgendeinem
völlig unbekannten Menschen vielleicht aus Brandenburg oder dem
Saarland, auf internationaler Ebene aus Polen, England oder darüber
hinaus. Heutzutage könne sich kaum noch jemand Frankreich als
„Erbfeind“ oder einen Krieg mit Großbritannien vorstellen oder
dass die beiden Staaten BRD und DDR auf verschiedenen Seiten
militärisch-politischer Allianzen im Ernstfall wahrscheinlich
aufeinander geschossen hätten.

Einheit sei kein statisches Element, sondern entstehe aus dem
ständigen Bemühen, Kontakt mit anderen Menschen herzustellen und
Konflikte offen auszutragen.

Die musikalische Begleitung übernahmen die Waldbröler Chorleiterin
Romy Bürger und von Kantor Pascal Salzmann am Klavier.

Am Ende des Festaktes erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen und
sangen mit ihnen gemeinsam die Nationalhymne.

- Michael Kupper

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RAG - Redaktion

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