Naturrasenplatz für SV Hermesdorf
Erst rot, dann grün, dann kommen die Roboter

Beim SV 1926 Hermesdorf geht es jetzt nach Abschluss der konkreten Planung für den Platz-Umbau aufwärts. Die Hauptverantwortlichen sind voller Tatendrang. Von oben nach unten: Vorsitzender Thomas Werner, Bauleiter Werner Hülsberg und Geschäftsführer Hans Beer. | Foto: Foto Jürgen Sommer
  • Beim SV 1926 Hermesdorf geht es jetzt nach Abschluss der konkreten Planung für den Platz-Umbau aufwärts. Die Hauptverantwortlichen sind voller Tatendrang. Von oben nach unten: Vorsitzender Thomas Werner, Bauleiter Werner Hülsberg und Geschäftsführer Hans Beer.
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Waldbröl/Hermesdorf - Der SV 1926 Hermesdorf plant seinen roten Aschenplatz in einen grünen
Naturrasenplatz umzubauen. – Doch bevor die zwei Mähroboter ihre
tägliche Arbeit auf dem Fußballfeld aufnehmen können, wird es noch
etwas dauern. Ist ein Naturrasenplatz für einen kleinen Amateurverein
nicht eine Nummer zu groß? Thomas Werner, Vorsitzender des
Hermesdorfer Vereins sagt hierzu:

„Unser Verein besteht nun seit 95 Jahren und mit dem Umbau wollen
wir den zukünftigen Generationen in Hermesdorf ein modernes,
nachhaltiges und ökologisches Umfeld für ihren Sport bieten. Hinzu
kommt, dass unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ein Kunstrasen
für uns als Verein absolut nicht wirtschaftlich ist“.

Mit Kosten in Höhe von 150 000 Euro rechnen die Hermesdorfer für
ihren Naturrasen. Der Finanzierungsrahmen steht, auch unter
Berücksichtigung der Zusage einer 50 Prozent Förderung aus dem
Programm „moderne Sportstätten 2022“. Werner erklärt welche
Kostenrechnung aufgemacht wurde: Für den Kunstrasenplatz sollte ein
Verein mit einer jährlichen Rückstellung von mindestens 10.000 Euro
rechnen.

Geld, das für die Erneuerung des Kunstrasenbelages nach einer
Nutzungsdauer von rund 15 Jahren vorhanden sein muss. An dieser Stelle
geht der Pluspunkt an den Naturrasenplatz, der bei guter Pflege nicht
neu angelegt werden muss. Übrigens fallen für den Rückbau und die
Entsorgung eines alten Kunstrasenbelages - auch unter
Berücksichtigung immer größerer Umweltauflagen - Kosten von rund
35.000 bis 60. 000 Euro an. Oft vergisst der Laie, dass auch
Kunstrasenflächen gepflegt werden müssen: Striegeln, Abschleppen,
Bürsten, professionelles Absaugen, Reinigen sowie Auffüllen des
Granulats stehen hier auf dem Programm.

Werner verschweigt nicht, die bei einem Naturrasen anfallenden
Arbeiten: Wässern, Düngen, Vertikutieren und Aerifizieren,
Nachsäen, Besanden und natürlich Mähen. Letzteres werden in
Hermesdorf zwei Mähroboter erledigen. Im Vergleichszeitraum von rund
15 Jahren liegen die Kosten für den Kunstrasen fast 1,5-mal so hoch.
Gerechnet auf 25 Jahre fallen für den Kunstrasen die doppelten Kosten
gegenüber dem Naturrasen an.

„Für die Kunstrasenspielfläche hätten wir mit Baukosten von
mindestens 320 00 bis 350 000 Euro planen müssen“, erläutert
Werner. Er hält nochmal die Summe von 150 000 Euro dagegen, die für
den Naturrasenplatz aufgebracht werden müssen. Darin enthalten sind
der Zaun um das komplette Gelände und der Spielplatz für die
kleinsten Fans. Die zwei Mähroboter sind ebenfalls schon inbegriffen
und die Nachhaltigkeit ist das Sahnehäubchen obendrauf!

„Unser Verein wird hierbei viel an Eigenleistungen und Eigenmittel
aufbringen müssen und ist auch auf die freundliche Unterstützung von
Freunden, Gönnern und Sponsoren angewiesen, ohne die solche Projekte
nicht umsetzbar sind“, schließt Werner optimistisch ab. Der
Rückbau ist bereits angelaufen. Die Eröffnung der neuen Spielfläche
ist für das Frühjahr 2022 zum Beginn der Rückrunde der Saison
2021/22 vorgesehen.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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