MoreThanVoices
Frauenchor sorgt für Erhalt des Sängerheims
Rossenbach - Die heutigen Mitglieder des 1967 gegründeten Frauenchores
„Frohsinn“ Rossenbach wollten ihren Chor nicht einem traurigen
Schicksal überlassen, was bedeutet hätte, über kurz oder lang in
der Liste sterbender Chöre zu stehen, die als stumme Akten im
Stadtarchiv verstauben. Das Schicksal vieler Chöre vor Augen, warfen
die Rossenbacher Frauen schon im November 2013 das Ruder kräftig
herum!
Ein neuer Mann am Dirigentenpult, jung und weltoffen; ein neuer Name
für den Chor und ein neues, modernes Repertoire brachten neue
Mitglieder sowie frischen Wind in die Jahrzehnte alte Tradition. So
sollte mit neuem Kurs in die Zukunft gestartet werden.
„MoreThanVoices“ heißt der Chor seitdem und bewegt sich mit dem
Dirigenten Karsten Rentzsch in einem neuen Fahrwasser. MoreThanVoices
– mehr als (nur) Stimmen – der neue Name wurde Programm.
Die Rossenbacher Frauen fühlen sich als ein wichtiger Bestandteil der
Dorfgemeinschaft und wollen nicht nur als Klangerlebnis wahrgenommen
werden. Einen weiteren Schritt in diese Richtung machten die
Sängerinnen Ende Septemberdiesen Jahres.
Sie erwarben das Rossenbacher Sängerheim für einen symbolischen Euro
vom MGV Rossenbach, der im Jahr 1908, kurz nach seiner Gründung, den
Grundstein für den ersten Bauabschnitt legte. Altersbedingt und ohne
jungen Sängernachwuchs war der Männergesangverein nun mit dem
Aufwand für den Erhalt überfordert. Der Entschluss das Haus
abzustoßen war unumgänglich. „Wir von MoreThanVoices wollten
unserem Chor sein Zuhause nicht wegnehmen lassen und so haben wir uns
nach langem Überlegen zur Übernahme entschlossen und sind damit auf
dem richtigen Weg“, erklärt die 1.Vorsitzende Sabine Erckens, nicht
ohne Stolz.
Auch soll der kleine Saal den Rossenbachern weiterhin für Feiern zur
Verfügung stehen. „Unzählige Geburtstage, Hochzeiten und Taufen
wurden dort gefeiert und so soll es auch in Zukunft bleiben“,
verspricht Erckens, die den Saal, mit Platz für 60 Personen, bald
renovieren möchte. Alles muss aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden,
Konzerteinnahmen sowie den Erlösen finanziert werden, die durch die
Teilnahme am Stadtfest und dem Waldbröler Weihnachtsmarkt in die
Kasse fließen. Immer dienstags sind die Stimmen der aktuell 18
Sängerinnen gefordert, wenn MoreThanVoices im nun eigenen Haus probt.
Und manchmal heißt es auf Festen und Feiern einfach nur Waffeln
backen. Das machen die Sängerinnen auch gerne, denn sie sind mehr als
nur Stimmen eines Chores, sie sind eben „MoreThanVoices“!
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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