Reformationstag
Für das Miteinander und gegen Ausgrenzung

Thomas Seibel, Peter Koester und Jürgen Knabe (v.l.) bei der offiziellen Freigabe des Kirchplatzes am Reformationstag.          r | Foto: Jürgen Somme
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  • Thomas Seibel, Peter Koester und Jürgen Knabe (v.l.) bei der offiziellen Freigabe des Kirchplatzes am Reformationstag. r
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Waldbröl - Als am vergangenen Dienstag, dem Reformationstag, Pfarrer Thomas
Seibel und Superintendent Jürgen Knabe als Vertreter der
evangelischen Kirchengemeinde, gemeinsam mit Bürgermeister Peter
Koester die Einweihung und offizielle Übergabe des Kirchplatzes
vornahmen, war das fröhliche Fest rund um die Kirche bereits bei
großer Publikumsbeteiligung in vollem Gange.

Kinder wuselten bei Malaktionen im eigens für die Kids errichteten
Zelt, das kleine Kinderkarussell drehte seine Runden und der
Waldbröler Bummelzug hatte bereits zwei fahrplanmäßige Rundfahrten
zu Panarbora absolviert. Während des Platzkonzertes der vereinigten
Posaunisten genossen viele Besucher gleich nebenan im
Beköstigungszelt die internationalen Köstlichkeiten, die für einen
freiwilligen Obolus zu bekommen waren.

Vergessen waren die Tage der Sorge um die Fertigstellung des Platzes,
der rund eine halbe Million Euro kostete. Baukirchmeister Karl-Otto
Schild, dem Pfarrer Jochen Gran für seinen Einsatz während der
Bauphase herzlich dankte, erinnert sich gut an die vielen
Aufgeregtheiten, die es um die Gestaltung des Platzes gegeben hatte.

Knabe sagte in seinem Grußwort, dass hier ein Platz entstanden sei,
der zur Kommunikation einladen solle, auf dem egoistische
Individualisierung und ungerechtfertigte Ausgrenzung keinen Raum
haben. Bürgermeister Koester verwies darauf, dass der Platz als Teil
des Stadtentwicklungsprogramms zu sehen sei, bei dem Stadt und Kirche
gemeinsam an der Verwirklichung gearbeitet haben. So sei der
Kirchplatz gleichermaßen auch ein Stadtplatz und in besonderer Weise
für das Miteinander der Bürger konzipiert.

Ein bemerkenswertes Miteinander der katholischen- und evangelischen
Kirche gab es vor der offiziellen Eröffnung des Platzes bei einer
ökumenischen Andacht zum Reformationstag. Pfarrer Thomas Seibel und
der katholische Priester Klaus Peter Jansen standen gemeinsam vor dem
Altar.

Für Seibels Worte: „Wir haben alle nur einen Herrn, nämlich
Christus“, gab es spontanen Beifall. Aus der anschließenden,
bemerkenswerten Predigt des katholischen Pfarrers sprach gelebte
Ökumene. Die evangelische Kirche habe im Laufe ihrer Geschichte
Impulse für Erneuerungen und Korrekturen gesetzt – auch für die
katholische Kirche und den Glauben.

Bis in den späten Abend setzten sich die Aktionen zum Ende des
Reformationsjahres sowohl in der Kirche als auch auf dem stimmungsvoll
angestrahlten Kirchplatz fort. Während sich mutige junge Leute vom
Kirchturm abseilen ließen, zeigten Feuerjongleure ihre Kunst,
begleitet von Musikern mit Trommeln und Dudelsack. Gesangsvorträge
alter Melodien, angelehnt an Jahrhunderte alte Klänge aus dem Balkan,
umrahmt vom Schein der Feuertonnen, legten eine feierlich, romantische
Stimmung über den Platz.

In der Kirche ging es unterdessen humorvoll zu, als das Harscheider
Kirchenkabarett nach Verabreichung einer Prise „Lutherol“, einem
„Breitband Theologikum“, in seiner eineinhalbstündigen
Vorstellung herzerfrischenden Gedanken zu den kirchlichen Feiertagen
freien Lauf ließ.

Erst um Mitternacht endeten die Feierlichkeiten mit einem
Taize´-Gebet, dem sich die Vorführung des Film „The Book of Eli“
anschloss.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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