Freiwillige Feuerwehr Waldbröl
Gute Kameradschaft blieb

Im Bürgerhaus am Alsberg wurden Wehrleute für ihre jahrzehntelange Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt. Gerd Niedecker, Karl-Friedrich Demmer, Axel Schlechtriem und Stefan Schneider (vorn v.l.). Verhindert waren Harald Simon (70 Jahre Mitglied) und Meik Friederichs (25 Jahre). | Foto: Jürgen Sommer
  • Im Bürgerhaus am Alsberg wurden Wehrleute für ihre jahrzehntelange Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt. Gerd Niedecker, Karl-Friedrich Demmer, Axel Schlechtriem und Stefan Schneider (vorn v.l.). Verhindert waren Harald Simon (70 Jahre Mitglied) und Meik Friederichs (25 Jahre).
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Waldbröl - Wenn die Feuersirene heulte, wurde in den kleinen Opel Blitz im
Thierseifener Feuerwehrhaus eingestiegen und mit Blaulicht ging es zum
Einsatzort. So erlebten Karl-Friedrich Demmer und Gerd Niedecker vor
60 Jahren ihre ersten Einsätze als aktive Feuerwehrleute.

Zur Tradition der Freiwilligen Feuerwehren gehört bis heute die
Ehrung ihrer Mitglieder, die der Wehr jahrzehntelang die Treue
gehalten haben. Zuerst im aktiven Dienst und später als Teil der
Ehrenabteilung.

Vor wenigen Tagen erhielten Demmer und Niedecker im Bürgersaal am
Alsberg aus den Händen von Kreisbrandmeister Wilfried Fischer die
Sonderauszeichnung in Gold des Feuerwehrverbandes NRW, für ihre
60-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Waldbröl.

„Ausrüstung und Material haben sich im Laufe der Jahre geändert,
aber nicht die gute Kameradschaft“, betonte Fischer, der bedauerte,
dass man durch Corona aus diesem Anlass keine Hände schütteln könne
und auch das Anheften der Ehrennadel unter Einhaltung der
Abstandsregeln schwierig sei.

Von Bürgermeister Peter Koester bekamen sowohl UBM Stefan Schneider
als auch HFM Axel Schlechtriem die Urkunde mit dem Ehrenzeichen in
Silber für 25, beziehungsweise 35 Jahre Feuerwehrmitgliedschaft
überreicht.

„Aus ihrem großen Erfahrungsschatz werden die jungen Feuerwehrleute
lernen können“, sagte Koester mit Anerkennung und Dank für den
langjährigen freiwilligen Einsatz.

Daniel Wendeler, Leiter der Waldbröler Feuerwehr, bedauerte, dass man
in diesem Jahr für die Beförderungen, Ernennungen und Ehrungen zwei
Termine ansetzten musste, um die jungen Wehrleute nicht mit den
gefährdeteren älteren Kollegen in Kontakt zu bringen.

Normalerweise hätte alles schon vor versammelter Mannschaft Anfang
März bei der Jahresdienstbesprechung im Feuerwehrhaus in Thierseifen
stattfinden sollen, doch Corona machte einen Strich durch die
Rechnung.

Somit konnten erst in diesen Tagen die anstehenden 19 Beförderungen
und die Ernennung von Daniel Plötz zum Löschzugführer des
Löschzugs 1 vorgenommen werden. Zu seinem Stellvertreter wurde Thore
Benedikt Sommer ernannt. Beide üben ihre Funktionen zunächst
kommissarisch aus.

Einen Tag später, bei einem zweiten Termin, wurden die Ehrungen
ausgesprochen, bei der eine kleine Anekdote von Karl-Friedrich Demmer,
trotz aller Umstände und Corona-Zwängen, die alten Zeiten mit einem
Augenzwinkern wieder in Erinnerung rief:

„Als wir vor knapp 60 Jahren mit dem Opel Blitz nach Waldbröl
kamen, um auf dem Sportplatz an der Kirchenhecke an einem
Feuerwehrwettbewerb teilzunehmen, schaute der damalige
Kreisbrandmeister eher mitleidig auf unser Fahrzeug und sagte
vollmundig:

„Wenn ihr hier heute Sieger werdet, sorge ich dafür, dass ihr ein
neues Fahrzeug bekommt!“ Wir Thierseifener machten den ersten Platz
und der Kreisbrandmeister große Augen!

Er hielt aber sein Wort und das erste größere Fahrzeug, ein Magirus,
ersetzte nach entsprechender Beschaffungszeit den Opel Blitz“.

Noch heute wird genau dieser legendäre „Blitz“ - top restauriert
- vom Löschzug Thierseifen zu besonderen Anlässen mit Stolz
präsentiert!

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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