Haus für Alle
Haus für Alle: Neue Leitung
Waldbröl (eif). Die Diplom-Psychologin arbeitet seit sechs Jahren in der Beratungsstelle für Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensberatung des Kirchenkreises An der Agger
Die Diplom-Psychologin Dunja Kutzschbach ist neue Leiterin des Hauses für Alle, der Beratungsstelle für Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensfragen des Kirchenkreises An der Agger in Waldbröl.
Seit 2022 war die 50-Jährige bereits stellvertretende Leiterin und ist nach einer Phase der kommissarischen Leitung die Nachfolgerin von Christian Gröger. Er hat nach sechs Jahren als Leiter des Hauses für Alle die Leitung der Beratungsstellen in Köln, Bensberg und Frechen im evangelischen Stadtkirchenverband Köln übernommen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Dunja Kutzschbach ist neben der Leitungstätigkeit die Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt, sowohl innerkirchlich mit den Leitungsschulungen und auch in Schulen und Kitas. Sie ist erste Ansprechpartnerin im Kirchenkreis für konkrete Fälle und Koordinatorin des Interventionsteams. Zudem ist sie mit ihren Mitarbeiterinnen verantwortlich für die Implementierung der verpflichtenden Schulungen aller Mitarbeitenden im Kirchenkreis.
Seit 2017 arbeitet Dunja Kutzschbach im Haus für Alle, zunächst um das Projekt Drachenflieger zu leiten, ein Projekt für Kinder von psychisch kranken Eltern. Weitere Schwerpunkte kamen mit der therapeutischen Arbeit mit geflüchteten Menschen und mit Alleinerziehenden hinzu. Die Drachenfliegergruppe betreut sie auch weiterhin. „Es macht mir sehr viel Spaß, alle 14 Tage diese Kindergruppe zu leiten.“
Nächstenliebe ist ihr wichtig, ihre Motivation zieht sie aus dem diakonischen Gedanken des Dienstes am Mitmenschen. „Ich möchte wirklich, dass wir für Menschen aller Couleur Ansprechpartner sind in Krisen.“ Sie selbst beschreibt sich als sehr strukturierten Menschen. Sie könne „Führung mit Herz“, wurde ihr bescheinigt. In ihrer neuen Position finden ihre Leidenschaft für die Beratungsarbeit und die Kompetenz, die sie aus früherer Leitungserfahrung mitbringt, zusammen. Ihre Aufgabe sei die Qualitätssicherung und als Leiterin immer wieder Standards und Strukturen zu schaffen.
Auf dem Kirchentag in Nürnberg im Juni hat Dunja Kutzschbach im Zentrum für Beratung und Seelsorge. Der Kirchentag mit seinem Abend der Begegnung und vielen spirituellen Angeboten sei sehr inspirierend gewesen. „Sich jeden Abend beim Abendsegen das Licht weiterzugeben, das hat eine tiefe Wirkung.“ Auf einem Friedhof habe sie auf alten Gräbern einen Gottesdienst gefeiert. Das sei sehr stimmungs- und würdevoll gewesen.
Niedrigschwellige Angebot der Kirche und auch die niedrigschwellige Familienberatung hält sie für enorm wichtig in der Gesellschaft. „Viele Menschen kommen zu uns ins Haus für Alle, weil sie woanders keine mehr oder noch keine Hilfe bekommen, weil sie keine Psychotherapie machen können und weil oft ein Jahr Wartezeit ganz normal ist.“ Gerade in der kinderpsychiatrischen Praxis gebe es lange Wartezeiten. “Wir versuchen zumindest zu sagen: Jetzt können Sie erst mal hierher kommen, wir sind Ihre Anlaufstelle.“
Sie freut sich, wenn sich Klientinnen oder Klienten nach einer Beratungsphase melden. Ein Familienvater habe ans Haus für Alle geschrieben: „Was hätten wir nur gemacht, wenn es Sie nicht geben würde.“
„Unser diakonisches Angebot ist auch Kirche“, betont Dunja Kutzschbach. Kirche werde oft nur wahrgenommen als Gemeindearbeit vor Ort. „Aber Beratungsarbeit ist auch eine Arbeit der Kirche. Ich wünsche mir, dass Menschen das weiter unterstützen, denn davon lebt natürlich auch die Gemeinschaft.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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