Room-Service
Hausputz des NABU bei den Dohlen

Die Nabu Ortsgruppe Waldbröl säuberte mit ihrem Vorsitzender Klaus Unger (r.)die Nistkästen im Turm der katholischen Kirche. | Foto: Jürgen Sommer
  • Die Nabu Ortsgruppe Waldbröl säuberte mit ihrem Vorsitzender Klaus Unger (r.)die Nistkästen im Turm der katholischen Kirche.
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Waldbröl - Besser kann es nicht laufen. Während die Dohlen im wahrsten Sinne des
Wortes auf einem Ausflug sind, werden ihre Wohnungen aufgeräumt und
gesäubert. Die Wohnungen, das sind die 12 Nistkästen im Turm der
katholischen Kirche.

Quadratisch, praktisch, gut, haben sie die Maße 60x60x60 Zentimeter.

Die Kästen werden von den lebenslänglich monogam lebenden Vögeln,
die 20 Jahre und älter werden können, gerne angenommen. Jedes Jahr
richten sie ihre Behausung allerdings neu her und schleppen dafür
Unmengen an Nistmaterial heran.

Deshalb bewegt sich immer im Januar eine „Putzkolonne“ bis hoch in
den Turm und säubert die Nistkästen. Diese Aktion wird von den
aktiven Mitgliedern des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) der
Ortsgruppe Waldbröl durchgeführt.

Acht große Müllsäcke, voll mit Zweigen, Ästen, Haaren,
Tempotaschentüchern und sonstigem gesammelten Allerlei, bis hin zu
Raketenstäben vom Silvester-Feuerwerk, schleppen die zehn Männer aus
dem schummerigen Turm ans Tageslicht. Mit dabei ist auch der
elfjährige Mika Erbrecht. „Mika kommt im Turm noch in die kleinste
Ecke, wo wir uns schwer tun“, lacht sein Opa, der mit von der Partie
ist.

„Heute sind weitere Vereinsmitglieder zur Säuberung von Nistkästen
in Ziegenhardt, Grötzenberg, Distelkamp und Rossenbach unterwegs“,
berichtet Klaus Unger, Vorsitzender und Sprecher der 180 Mitglieder
zählenden Ortsgruppe.

„Die Dohlen fühlen sich hier wohl, denn es sind etwa 40 Brutpaare,
die im Waldbröler Bereich rund um die zwei Kirchen leben“, so
Unger.

Auch ein Turmfalke hat sich hoch über den Dächern der Stadt
häuslich eingerichtet.

„Der ist vom Turm der evangelischen Kirche, wo er noch im
vergangenen Jahr gelebt hat, in den Turm der katholischen Kirche
umgezogen“, merkt einer der an der Aktion beteiligten zehn
Naturschützer an.

„Ich glaube eher der ist konvertiert“ gibt sein Kollege ganz
trocken zum Besten und zieht genüsslich an seiner Pfeife. Vielleicht
haben es die Dohlen auch nur von den Dächern gekrächzt oder
gesungen, dass ihr Room-Service einfach besser ist. Wer weiß!?

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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