Dorfleben
Im Dorf lebt es sich anders
Waldbröl/Helzen - „Dort wo im Dorf noch Licht brennt, kann man auch noch beim Bier
zusammensitzen“, so lautet die Antwort, wenn man nach dem Besonderen
des Helzener Dorflebens fragt. Es geht in erster Linie nicht um das
Bier, sondern um die Tatsache, dass man unkompliziert den Nachbarn
besuchen kann, miteinander redet und sich gegenseitig, wenn nötig
auch spontan, hilft.
Ihren Namen wollen die Helzener jungen Leute, die das Sommerfest in
diesem Jahr organisiert haben nicht in der Zeitung lesen. Der Grund:
„Wir sind Helzen“, wir sind eine Gemeinschaft und da wollen wir
niemanden besonders herausstellen, sagen die jungen Männer und
Frauen, die sich um das kleine Sommerfest gekümmert haben.
In jedes der rund 20 Häuser wurde eine Einladung in den Briefkasten
geworfen und es kamen nicht nur Helzener sondern auch Freunde und
Bekannte an diesem wunderschönen Sommerabend zusammen.
Die Feuerwehr war auch dort, allerdings nur als Spielzeug für den
Sandkasten in dem rund ein Dutzend Kinder wuselten. Der kleine,
grundsanierte „Backes“ (für die Städter: alleinstehendes
Backhaus mit Feuerstelle und Backofen) wurde angeheizt, Pizza
reichlich belegt in den Ofen geschoben und vom Blech gegessen.
Der Grill lieferte weitere Köstlichkeiten und zünftige Steaks. Alles
was das Herz begehrte wurde mit frischen Kaltgetränken serviert. Die
älteren Dorfbewohner können zufrieden sein. Die nächste Generation
trägt den Gemeinsinn weiter und läuft nicht dem modern gewordenen
Individualismus mit dem Drall zur Selbstverwirklichung nach.
Trotzdem gab es am Schluss noch ein kräftiges Donnerwetter. Der
Himmel servierte Blitz und Donner, garniert mit einem Regenschauer.
Doch so war es immer schon: Die Natur hat richtige Naturburschen und
bodenständige Mädchen noch nie schrecken können! Denn: Auf dem Dorf
lebt man schon seit ewigen Zeiten mit einer großen Nähe zur Natur.
Kein Zweifel: Das verbindet.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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