Autofreier Sonntag
Ja, mir san mit 'm Radl da
Waldbröl-Nümbrecht (kr). Zwischen neun und 18 Uhr gehörte die Straße zwischen Nümbrecht und Waldbröl am „Autofreien Sonntag“ wieder ganz den Radfahrern, Wanderern und Walkern. Hunderte tummelten sich auf dem Rundkurs.
Auf der Wiese in Hahn hatten die Hahner wieder ein „Amphitheater“ aus Strohballen, Stühlen und Bänken gebaut – dort fand um 10.30 Uhr ein Fahrradgottesdienst statt, den Pfarrer Jochen Gran hielt. „Jochen Gran war wieder in Höchstform“, berichtete der Hahner Klaus-Dieter Penz, „er radelte mit „ming eetste Fründin“, seiner Frau, die auf der Fahrradstange saß, zweimal um das Amphitheater“.
„Ich bin auf meiner dritten Runde heute und genieße den Tag und die Natur“, meinte der 83-jährige Jochen Herholz, Abteilungsleiter des Waldbröler Skiclubs, der gutgelaunt und strahlend den Rundkurs auf seinem E-Bike absolvierte und zwischendurch anhielt, um ein Schwätzchen zu halten oder um sich lukullisch verwöhnen zu lassen. Herholz gehörte zu den rund 2000 Radfahrern, Wanderern, Joggern und Walkern, die am 19. „Autofreien Sonntag“ bei wechselhaftem Wetter auf dem Rundkurs zwischen Nümbrecht und Waldbröl unterwegs waren. Ob mit Tandem, Ein,- Hoch,- Drei,- oder Laufrad, mit E-Bikes, mit Rollator oder im Rollstuhl, auf Inlinern oder Roller – die Vielfalt an Gefährten ohne Verbrennungsmotor fiel sehr einfallsreich aus. Ob mit der Familie, mit Freunden oder in kleinen wie in großen Gruppen – der Spaß stand eindeutig bei allen im Vordergrund. So auch bei einer großen Gruppe aus Oberbantenberg, die mit Kind, Kegel und Bollerwagen auf Tour war. Die fröhliche Gesellschaft war mit 13 Kindern und zehn Erwachsenen unterwegs. Die vier Mädels und neun Jungs im Alter von eineinhalb bis sieben Jahren fuhren mit dem Fahrrad, mit dem Kinder- oder Laufrad oder saßen gemütlich im Fahrradanhänger – herrlich! Mit dem Rollator von Bohlenhagen bis nach Hahn waren die beiden alten Damen, Hildegard Schumacher (89 Jahre) und Nanny Rottmann (92) unterwegs, um mit den Hahnern und anderen Gästen gemütlich im überdachten Pavillon zu sitzen und zu plaudern. Nach Kaffee, Kuchen und angeregten Gesprächen machten sie sich wieder auf den Heimweg nach Bohlenhagen.
Die Sportler freuten sich über die Raststationen, an denen es erfrischende Getränke und kulinarische Leckerbissen, wie Reibekuchen, Hackfleischtaschen oder Fitness-Bowls gab. Verpflegungsstationen gab es in Happach, Hoff, Hahn, Hömel, Drinsahl und am Derichsweiler Hof. Dort sorgten die Dorfgemeinschaften, der CVJM und die Freiwillige Feuerwehr mit einem umfangreichen Angebot an Speisen und Getränken für das leibliche Wohl und man erhielt dort auch einen Stempel für die Teilnehmerkarte.
Bei technischen Problemen stand das vom Team „Zweiradmeister“ in Hahn Gewehr bei Fuß.
Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber und Gerhard Dittich, stellvertretender Bürgermeister Nümbrechts, gaben die Strecke symbolisch um 11 Uhr in Hahn frei. Beide lobten die zahlreichen ehrenamtlichen Kräfte und Sponsoren der Veranstaltung, ohne die der „Autofreie Sonntag“ nicht zu stemmen wäre. Die Streckensicherung übernahmen die ehrenamtlichen Helfer des Technischen Hilfswerks.
Um 18 Uhr wurde die Strecke für den Autoverkehr wieder freigegeben. Dann war aber noch lange nicht Schluss. An den Raststationen wurde noch bis in die späten Abendstunden gesessen und gefeiert. „Trotz des nicht so sommerlich heißen Wetters war die Resonanz zufriedenstellend und die Stimmung war wie immer sensationell“, waren sich die Veranstalter einig.
Redakteur/in:Beate Pack aus Oberberg |
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