Weihnachtsessen
Jeder ist wertvoll & wichtig

Richard und Hannelore Stahl (v.l.), Larissa Weber und Jutta Schieder füllen die Teller.
  | Foto: Michael Kupper
  • Richard und Hannelore Stahl (v.l.), Larissa Weber und Jutta Schieder füllen die Teller.
  • Foto: Michael Kupper

Waldbröl. Zum letzten Mal fand das traditionelle Weihnachtsfestessen an Heiligabend im Kontaktpunkt an der Brölbahnstraße statt. „Die Hauptleute sind Sie – und dann kommen noch ein paar Exzellenzen hinzu“, begrüßte Pfarrer i.R. Richard Stahl die Gäste schmunzelnd. Mit Exzellenzen meinte er Bürgermeisterin Larissa Weber und Pfarrer i.R. Jochen Gran, der den Kontaktpunkt vor rund 30 Jahren ins Leben gerufen hatte – und seine Frau Hannelore sowie Jutta Schieder, die die Anlaufstelle für einsame, hilfebedürftige Menschen gemeinsam seit 20 Jahren betreut hatten. In die Wehmut, dass es nach dieser langen Zeit dort nicht nur das letzte Weihnachtsmahl sein würde, sondern auch der Kontaktpunkt in dieser Form nicht mehr weitergeführt wird, mischte sich weihnachtliche Fröhlichkeit. Romy Bürger stimmte mit ihrem Akkordeon Weihnachtsweisen an, in die die Gäste freudig einstimmten.

Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ erzählten Richard Stahl, Larissa Weber und Frank-Peter Twilling, Geschäftsführer des benachbarten Kaufhauses für Alle, abschnittsweise abwechselnd die Weihnachtsgeschichte. Dazu präsentierte Stahl eine geschnitzte Skulptur aus Olivenholz, die die Heilige Familie zeigt. Er selbst sei glücklich, Jesus gefunden zu haben: „Er macht meine Seele heil.“ Das sei auch die Intention des Kontaktpunkts: Die Menschen in der Gemeinschaft ein wenig heiler zu machen.

Die Bürgermeisterin las ebenfalls eine Geschichte: „Weihnachten erinnert daran, dass jeder wertvoll und wichtig ist.“ Die Erzählung handelte von einer kleinen Kerze, die einem alten Mann in einer Bergkate ein wenig Licht und Wärme spendete. Zugleich lockte ihr Licht, das durch das Fenster drang, weitere Wanderer an und bald war die Hütte gefüllt mit fröhlichen Menschen. Und auch die Kerze war glücklich: „Es kam nicht darauf an, wie klein ihr Licht war, sondern darauf, dass sie brannte.“

Vor dem Festmahl dankte Jochen Gran Anja Braatz vom Partyservice Höhler, die seit vielen Jahren das Weihnachtsessen im Kontaktpunkt spendet. Diesmal gab es ein umfangreiches Büffet von Nudeln und mehreren Kartoffelvariationen, dazu verschiedene Gemüse und Gebratenes von Gulasch bis Schnitzel. Für Erheiterung sorgten gebratene Keulchen, aus denen ein Stück Knochen herausragte und die Mutmaßungen, um welches Fleisch es sich dabei handeln könne. Geschmeckt hatte es letztlich aber allen und Gäste wie Organisatoren verabschiedeten sich mit den besten Weihnachtswünschen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Michael Kupper aus Reichshof

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