Goldkonfirmation
Jubiläum in der Kirche
Waldbröl - Man schrieb das Jahr 1967 als in der evangelischen Kirche Waldbröl
insgesamt 135 junge Menschen aus drei Pfarrbezirken konfirmiert
wurden. 50 Jahren später zogen 60 von ihnen als Gold-Konfirmandinnen
und Gold-Konfirmanden, angeführt von Pfarrer Jochen Gran, wieder
geschlossen in die Kirche ein.
Für manchen ein bewegender Moment. Als Ernst Jung die Namen der
inzwischen Verstorbenen verlas, gingen die Gedanken zurück, auch an
die damaligen Pastöre: Fritz Dorlaß, der autovernarrte Geistliche,
wurde kurz Don Camillo genannt.
Bei Pastor Herrmann Günther hieß die strenge Devise, auswendig
lernen und geprüft werden. Pastor Ulrich Sticherling brachte, als
passionierter Wanderer, den Konfirmanden die Schönheiten der
Schöpfung mit Diabildern aus dem Hochgebirge, nah. So besonders und
unterschiedlich wie ihre damaligen Pastöre waren, so vielschichtig
sollte auch der Gottesdienst zum Jubiläum sein. Dem achtköpfigen
Organisationsteam ist dies in Absprache mit Pfarrer Jochen Gran in
besonderer Weise gelungen. In seinem Rückblick auf das Jahr 1967
erinnerte Werner Demmer an Ereignisse, die die Welt und die jungen
Menschen damals bewegten. In einem Interview mit Gerd Mittler wollte
Pfarrer Jochen Gran wissen, was er denn behalten habe, von dem, was
damals zu lernen war. Bestimmt 80 Prozent seien es, so der Befragte.
Als ein ungläubiges Raunen durch die Kirche ging, erinnerte sich
Mittler schnell an das Gebot „Du sollst nicht lügen“ und
korrigierte humorvoll: „Es werden real noch so rund 12,5 Prozent
sein!“ Die folgenden Fürbitten, die Beate Arnds-Sommer verlas,
wurden melodisch unterstützt durch den Sister Act Chor (SAC). Leise
summend, dann wieder stimmstark in das Kyrie einfallend, begleitete
sie der Chor und unterlegte alle Fürbitten mit einem ausgewogenen,
leisen Klangteppich:
„Lieber Gott, wir Goldkonfirmanden gehören einer Generation an, die
keinen Krieg erleben musste. Mögen wir alle, unsere Kinder und Enkel
auch weiterhin in einem von Frieden geprägten, einem Europa
verbundenen, weltoffenen Land leben!“ Der so beginnende, fast
feierlich anmutende Fürbittenvortrag, rührte manches Herz der
Gottesdienstbesucher an. Pfarrer Jochen Gran spannte in seiner Predigt
den Bogen vom Alten Testament über die Hippies und Revoluzzer der
1960 Jahre bis hin zur heutigen Generation mit Stil und Toleranz. Wie
vor 50 Jahren, so empfingen die Goldkonfirmanden zum Ende ihres
Festgottesdienstes das Abendmahl als Gruppe, dem sich die Gemeinde
anschloss. Nach dem Oh Happy Day des SAC zogen die Jubilare zu den
Klängen des Posaunenchores Hermesdor/Holpe aus der Kirche aus. Ein
berührender „happy day“ fand mit einem gemeinschaftlichen Essen
und vielen Gesprächen einen harmonischen Abschluss.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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