Karnevalszug in Schönenbach
Jung an Jahren auf dem Prinzenwagen
Waldbröl/Schönenbach - Wenn einmal im Jahr um Peters Kuhstall die Unruh aufkommt und sich
buntes Volk in Scharen versammelt, dann ist es wieder soweit: In
Schönenbach startet der erste Karnevalszug der Session im Rheinland.
Bevor sich der Tross am vergangenen Samstag in Bewegung setzte, war
die Stimmung schon prächtig. Die Gruppe Sambawind ließ die
Trommelstöcke fliegen und die Pfeifen trillern, so als wolle man dem
angekündigten Sturmtief mit einem musikalischen Wind entgegenblasen.
Bevor Wilfried Schumann, im 17. Jahr der Schönenbacher Zughistorie,
pünktlich um 15.11 Uhr mit seinem Ankündigungswagen startete,
formierten sich in bunter Reihe dahinter große Wagen und rund ein
Dutzend buntgekleideter Fußgruppen, die sich vor dem Start schon
gegenseitig mit geheimen, flüssigen Additiven für den Stimmungsturbo
ausgeholfen hatten.
Dann liefen, fuhren und tanzten sie los, auf dem Zugweg durch den Ort:
Die Denklinger Burggarde, die WKG mit ihrem Prinzen Manni I, Fashion
Hair mit der Haar Polizei, die versprach, dass sie jeden Fall lösen
könne, wohingegen Greta Thunberg bei der Fußgruppe aus Wies im
Visier stand. Auch das Herchener Prinzenpaar war auf Schusters Rappen
unterwegs, genauso wie die KV Bielstein.
Ganz sachlich verkündete die Gierzhagener Dorfgemeinschaft: Kein
Fridays for Future, Freitag bleibt der Anfang vom Wochenende! Die
weiteste Anfahrt hatten wohl die blau weißen Ösinghausener, die in
Engelskirchen Richtung Schönenbach gestartet waren. Für ihre Treue
lobte Zugsprecher Jörg Tietze die Gurktaler Musikgruppe, die in 17
Jahren nur einmal ein Sabbatjahr eingelegt hatte. Mit großen Wagen
unterwegs waren auch die Ospeler, die bei sechs Plusgraden für
Schneegestöber sorgten, wenn auch nur aus Seifenschaum. Die
Eckenhagener fuhren ihr Prinzenpaar im Prunkwagen durch das Dorf mit
dem Motto:
Musik und Glanz – stonn up un danz. Mit großem Gefährt waren
sowohl die Wilkenrother Karnevalsfreunde als auch die Black Lightnings
aus Windeck-Rosbach erschienen. Das kleinste Dreigestirn im
Oberbergischen, mit einer Köperlänge zwischen 170 und 176
Zentimetern, winkte dagegen vom größten Wagen des Zuges herab: Mit
„Schürmich Ruck Zuck“ in der Endlos-Schleife, flogen die Kamelle
den Jecken entgegen, die sich zu gut 1000 schaulustig feiernden
Menschen, Groß und Klein, am Zugweg eingefunden hatten, um den wahren
Protagonisten des Tages zuzuwinken! Hoch oben auf dem Wagen strahlten
sie: Prinz Julian I. (Schulz), Bauer Jona I. (Eschmann) und Jungfrau
Mareike II. (Markus Latsch) - die Schönenbacher Tollitäten! Auch
wenn sie noch mehrere Touren durch den Ort genossen hätten, nach zwei
Runden ist in Schönenbach Schluss im Dorf! – Jedoch nur auf der
Straße. Im Dorfhaus geht es dann mit der After-Zug-Party weiter,
verbunden mit Schlange stehen! Aus ordnungsbehördlichen Gründen muss
der Zugang zahlenmäßig reglementiert werden, da der Andrang größer
ist als das Fassungsvermögen des Schönenbacher Gürzenichs.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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