Lieder am Zuccalmaglio-Denkmal
Kein schöner Land im Regen

Zu einem Liedernachmittag in Erinnerung an den 150. Todestag von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio hatten MGV, WKT, VVV und die Stadt Waldbröl zum Denkmal in der Nähe des Geburtshauses eingeladen. | Foto: Jürgen Sommer
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  • Zu einem Liedernachmittag in Erinnerung an den 150. Todestag von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio hatten MGV, WKT, VVV und die Stadt Waldbröl zum Denkmal in der Nähe des Geburtshauses eingeladen.
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Waldbröl - Am 23. März 2019, dem 150. Todestag von Anton Wilhelm von
Zuccalmaglio, wollte man den jahreszeitlichen Wetter Unwägbarkeiten
ausweichen und entschied sich dafür, das öffentliche Singen am
Denkmal in Waldbröl, zu Ehren Zuccalmaglios, auf den 28. Juli zu
verschieben. So ganz ging die Wetter-Rechnung allerdings nicht auf,
denn für ein fröhliches, sommerliches Feeling sorgten eher die
bunten Regenschirme der Besucher, eher jedenfalls als der Himmel, der
die Gemeinschafts-Veranstaltung von MGV, WKT, VVV und der Stadt
Waldbröl, wettermäßig beeinträchtigte. „Kein schöner Land in
dieser Zeit“, das wohl bekannteste Lied aus der
Zuccalmaglio-Sammlung, zauberte dennoch, auch bei tränendem Himmel,
den Freunden, Sängerinnen und Sängern ein Lächeln ins Gesicht.

Nach dem Grußwort von Bürgermeister Peter Koester übernahm Kurt Mai
die Moderation. Der WKT Vorsitzende nutze die Gelegenheit, um auch den
immer noch „Ungläubigen“ Zuccalmaglio Verehrern zu versichern,
dass dieser nie Lieder komponiert, sondern sie „nur“ gesammelt
habe.

Allenfalls notierte er die Melodie, wenn ihm ein Lied vorgesungen
wurde. Welches war denn nun aber wohl das schönste Land, in damaliger
Zeit, für den Liedersammler?

Das schöne Oberbergische Land wäre eine Option gewesen, schließlich
wurde Zuccalmaglio in Waldbröl geboren und soll sich selbst sogar
„Wilhelm von Waldbrühl“ genannt haben! Das schöne Sauerland
meldet aber ebenfalls den Anspruch an, denn der Liedersammler starb in
Nachrodt, und das ist eingebettet in die schöne sauerländische
Landschaft.

Von dort kam auch der MGV „Frohsinn“ Nachrodt 1904, der den
Volkslied-Klassiker, im Satz von Gerhard Schulte, vortrug. Der
Waldbröler Männer-Gesang-Verein präsentierte das gleiche Lied,
allerdings im Satz von Rudi Kühn.

Den Zuhörern, auf der für den Verkehr gesperrten Hochstraße, wurde
ein wunderschöner Volkslieder Nachmittag geboten und - um jedem
Missverständnis entgegenzutreten - sei angemerkt, dass es kein
konkurrierendes Singen zwischen dem Sauerland und unserer „buckligen
Heimat“ Oberberg war. Dass aber unsere Heimat in einer musikalischen
Rückblende, präsentiert von den Deezekusener Schmettereulen,
Erinnerungen an das alte Waldbröl wachrüttelte, kam besonders gut
an! „Wat wor dat schürn“ (Melodie: Banks of the Ohio),
schmetterten die „Eulen“, begleitet von ihrem Leiter und
Gitarristen, Jürgen Hennlein.

Da wollten die Zuhörer mehr und applaudierten für eine Zugabe!
MoreThanVoices, der Rossenbacher Frauenchor, präsentierte nach der
volkstümlichen Weise „Wohlauf in Gottes schöne Welt“, mit
„Live is life“ ein Stück aus den 1980 er Jahren und scherte aus
dem Volkliederkanon des Nachmittags aus. Aus der Sammlung
Zuccalmaglios gab es weitere Lieder von den beiden Männerchören zu
hören.

Darunter: „Die Blümelein sie schlafen“, „Der letzte Tanz“ und
„Der Rosenmund“. Dass auch das Glockenspiel pünktlich um 17 Uhr
„Kein schöner Land“ erklingen ließ, machte die Inszenierung
perfekt.

Das Ende des Liedernachmittages war fast vorhersehbar: Dirigent Konrad
Ossig forderte alle Anwesenden zum Singen auf, und so erklang nochmals
mit den Chören und dem Publikum gemeinsam - fast könnte man meinen -
Waldbröls Hymne: „Kein schöner Land in dieser Zeit“!

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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