Alarmierung für die Wehr
Kennen Sie „alamos“?

4000 Euro spendete der GIV für das neue Alarmsystem der Feuerwehr. Werner Schenk, Veit Mach und stellvertretender Vorsitzender des GIV JeanLouis Weckerle (v.l.). | Foto: Jürgen Sommer
  • 4000 Euro spendete der GIV für das neue Alarmsystem der Feuerwehr. Werner Schenk, Veit Mach und stellvertretender Vorsitzender des GIV JeanLouis Weckerle (v.l.).
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Waldbröl - Um es kurz zu machen: Gemeint ist das neue, digitale
internetgestützte Alarmierungssystem der Feuerwehr. Die jüngste
Exkursion der Mitglieder des Gewerbe- und Industrievereins Waldbröl
(GIV) hatte die Feuerwache an der Gerberstraße zum Ziel. Auf
besonderes Interesse stieß das neuartige Alarmierungssystem
„alamos“.

Was passiert eigentlich, wenn ein Alarm aufläuft? Das wollten die
Besucher genau wissen. Bisher werden die Wehrleute durch Pieper
alarmiert und nur bei Großereignissen wird die Sirene dazugeschaltet.
Das analoge Zeitalter, von dem hier die Rede ist, geht bei der FFW
allerdings dem Ende zu.

Die Zukunft ist digital und funktioniert so: Auf dem Smartphone der
Einsatzkraft laufen Alarminformationen auf und zum ersten Mal ist es
möglich, eine Rückmeldung zur Wache zu schicken. An einem
simulierten Fall, „die Zufahrtstraße zu Panarbora wird durch einen
umgestürzten Baum blockiert“, erläuterte IT Spezialist Markus
Kiupel das System alamos, das sich derzeit in der Erprobungsphase
befindet aber schon parallel zur analogen Alarmierung eingesetzt wird.

Das Einsatzstichwort lautet: „Baum auf Straße!“ Auf einem großen
Bildschirm in der Fahrzeughalle ist dies nach einem akustischen Signal
in Großbuchstaben zu lesen.

Zusätzlich zeigt ein Luftbildausschnitt (Google Maps) den mit einem
Punkt markierten, genauen Einsatzort. Per Navigation kann die Route
abgerufen werden. „Im vorliegenden Fall wird man diese
Navigationshilfe nicht benötigen, aber wer kennt schon jeden kleinen
Ort in der Gemeinde Reichshof, zu dem die Drehleiter möglicherweise
als Hilfeleistungsfahrzeug gerufen wird“, fügt Kiupel ein.
Abzulesen ist auch die zu erwartende Zeit für die Fahrt zum
Einsatzort. Fünf Minuten bis Panarbora werden angegeben. Links auf
dem Schirm erscheinen nun die Namen der Einsatzkräfte. Grüne Schrift
heißt „ich komme“!

Der Einsatzleiter weiß also sofort welche Kräfte mit welchen
Qualifikationen (z.B. Fahrer, Maschinist oder Atemschutzträger) auf
dem Weg zur Wache sind und er kann entscheiden ob losgefahren wird
oder ob auf Einsatzkräfte, die in der Anfahrt sind, gewartet wird. In
roter Schrift werden die Namen der Kameraden angezeigt, die ihre
Verhinderung signalisiert haben und für den Einsatz nicht zur
Verfügung stehen. Gegebenenfalls kann der Einsatzleiter weitere
Einheiten über die Leitstelle anfordern. Besonders im Winter werden
die eingeblendeten Wetterinfos eine große Hilfe sein, denn Wind,
Außentemperatur und Verkehrslage auf dem Weg zur Einsatzstelle werden
ebenfalls eingeblendet. Besteigen die Wehrleute die Fahrzeuge sind
alle Infos auch mit den dort verbauten Tablets abzurufen.

Nach spätestens acht Minuten soll ein Einsatzfahrzeug vor Ort sein,
das sagt die Vorschrift. Die runterlaufende Zeit wird ebenfalls
angezeigt. Stress, weil man auch gegen die Uhr fährt und
gegebenenfalls Menschen in Gefahr sind? Da sind Nerven gefragt, denn
trotz allem muss umsichtig und überlegt gehandelt werden.

Die GIV Mitglieder waren beeindruckt! Werner Schenk, Vorsitzender des
GIV war nicht mit leeren Händen gekommen. Im Namen aller GIV
Mitglieder überreichte er dem Leiter der Feuerwehr, Veit Mach, einen
Scheck über 4000 Euro zur Finanzierung der alamos Software. Neben
einem großen Dankeschön kam von Mach auch ein mit großem Beifall
quittierter Appell an alle Unternehmer: „Schaffen sie Toleranz für
die Feuerwehrkameraden in ihren Unternehmen, die bereit sind, auch
unter Einsatz ihres Lebens, für uns alle unterwegs zu sein!“

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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