Stille Nacht beim Oktoberfest Vierbuchermühle
Kopfhörer auf - Party ab

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Waldbröl - Ein Blick ins Festzelt bei der Auftaktveranstaltung war lohnenswert!
Tanzende Paare, drei DJs an rot, blau und grün leuchtenden Pulten,
aber keine vernehmbare Musik. Wie geht das? Mit dem Eintritt gab es
einen Kopfhörer, den man nach Belieben auf einen der DJ-Kanäle
schalten konnte. Der Kopfhörer leuchtete in der Farbe des
angewählten Diskjockeys. Die Besucher tanzten, wie von Geisterhand
gesteuerte Glühwürmchen, durchs Zelt.

Die Mühlenspiele am Samstagnachmittag litten etwas unter dem
Dauerregen, dafür stand der Abend mit seiner legendären,
überregional bekannten Partyqualität im Mittelpunkt. Die Albfetza
sorgten für Oktoberfeststimmung. Am Sonntag gab es die Geiningern.

Auch wenn nach dem Fassanstich in Vierbuchermühle durch
Bürgermeister Peter Koester zuerst nur Schaum in die Krüge lief, so
war das traditionelle Fest keine Schaumschlägerei sondern handfeste
Oktoberfestgaudi. Acht Mannschaften, auf alles vorbereitet und
„durchtrainiert“, standen am Samstagnachmittag zu den
Mühlenspielen bereit, fixierten den Vorjahressieger, die „Erblinger
Schocker“, und loteten eigene Chancen aus. Höhepunkt war der Kampf
mit den Bubble Balls auf dem Mühlenteich, bei dem jeweils ein
Mitspieler in einen übermannshohen, luftgefüllten Ballon klettern
musste. Dann ging das Krabbeln, Kugeln und Zappeln in den Ballons los,
um die tückisch rollenden Kugeln über das Wasser zu treiben. Nass
wurden die Mitspieler und Zuschauer am Teich in diesem Jahr
ausschließlich durch  Wolken, die nicht dicht halten wollten.

Der sonst übliche Freiluft-Wettkampf  wurde kurzerhand ins Zelt
verlegt.  Bei gekürztem Programm jubelten nach fünf Aktionen die
„Erblinger Schocker“! Titelverteidiger und erneuter Sieger, das
hat es bisher in Vierbuchermühle noch nie gegeben! Die Tifosis und
das Team Schnörringen belegten die Plätze zwei und drei.

Bevor am Abend die Albfetza losfetzten, stand Henny Vierthaler aus
Köln-Porz auf der Bühne. Vor 20 Jahren war die 81-Jährige mit ihren
Verwandten zum ersten Mal auf dem Oktoberfest. „Alle anderen sind
verstorben, aber ich komme jedes Jahr gerne hierher weil mich so viel
an die gemeinsam erlebte Freude erinnert“, erzählt die rüstige
Seniorin. Ein Blumenstrauß für so viel Treue zum Oktoberfest war
mehr als angebracht. Die diesjährige Partyband Albfetza starteten im
proppenvollen Festzelt ihr Rock-Party-Musikprogramm mit Medleys,
Chart-Erfolgen und Ballermann Stimmungsmachern.

Bei so viel musikalischer Inspiration und schicken Madln in tollen
Dirndl sowie den tanzfreudigen Buam, wurde die Stimmung sehr bald zum
Selbstläufer. Security und  Polizeipräsenz im Hintergrund sorgten
für ein gutes Gefühl der Sicherheit bei dem absolut friedlich
verlaufenden Fest. Zum Frühschoppen am Sonntag lachte der Himmel zu
den Oberkrainer Klängen der Geininger.

Es kam Hüttenstimmung auf und mit dem zünftigen Bierkrug  oder
einer Tasse Kaffee in der Hand nutzen viele die herbstlich wärmende
Sonne. Wer übrigens die Silent Night am Freitag verpasst hat, der
sollte sich das Fest 2018 vormerken, denn die Jungs und Mädel der
Thekenmannschaft-Vierbuchermühle versprechen als Veranstalter jetzt
schon eine Neuauflage der Kopfhörerparty beim kommenden Oktoberfest.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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