Sanierungsarbeiten beendet
Krankenhaus fit für die Zukunft
Waldbröl - Der Zustrom an Patienten sei gewaltig, betonte der Ärztliche
Direktor des Waldbröler Kreiskrankenhauses, PD Dr. Michael Petzsch,
in der Feierstunde, die den Schlusspunkt unter die umfänglichen, neun
Jahre dauernden Sanierungsarbeiten setzte.
Die Akzeptanz des Hauses bei den Patienten verwundert nicht,
schließlich ist das zum Klinikum Oberberg gehörende Haus, nach dem
Umbau und einer Investition von 40 Millionen Euro, eines der
modernsten und „neuesten" im Umkreis. Das Klinikum habe seine
Hausaufgaben gemacht, lobte Jochen Hagt die zukunftsweisenden
Entscheidungen von Geschäftsführung und Politik.
Es war fünf vor zwölf und das Haus in tief roten Zahlen, als im Jahr
2007 die Entscheidungen zur Umstrukturierung und Aufgabenteilung mit
dem Gummersbacher Krankenhaus fielen, einhergehend mit dem Entschluss,
die Sanierung des Waldbröler Hauses im Rahmen einer Holding
vorzunehmen. Hagt überreichte Joachim Finklenburg, dem
Hauptgeschäftsführer des Klinikums, ein Hufeisen als Symbolträger,
mit den Worten: „Das Glück haben Sie jetzt in den Händen!".
„Ein schwerer Weg der Sanierung liegt hinter den
Kreiskrankenhäusern", betonte Finklenburg, der allen Beteiligten
seinen Dank für ihre Arbeit aussprach. Er erinnerte an den Beginn der
Arbeiten, damals noch unter Landrat Hagen Jobi, als man die Erneuerung
von Heizung, Warmwasserversorgung und Kältetechnik in Angriff nahm.
Schnell stellte sich heraus, dass, anders als geplant, immer eine
komplette Haushälfte entkernt und saniert werden musste, während im
angrenzenden Trakt der Betrieb weiterlaufen sollte. Vom
ursprünglichen Plan, Station für Station vorzugehen, trat man
schnell zurück.
„Heute beginnt ein neuer Weg", so Finklenburg, der nicht mit Kritik
an der Landesregierung sparte:
„Es kann nicht sein, dass ein solcher Umbau über Kredite finanziert
werden muss,… das Land NRW krebst weit hinterher, wenn es um seine
finanziellen Verpflichtungen den Krankenhäusern gegenüber geht".
Rund eine Milliarde würde den Krankenhäusern jährlich vorenthalten,
entrüstete sich Finklenburg.
Zum Abschluss der Feierstunde wurde Dr. Maike Möller als Chefärztin
der neuen Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
offiziell in ihr Amt eingeführt. Am 1. Februar 2017 geht die neue
Klinik in Betrieb. Damit schließt das Klinikum Oberberg eine
Versorgungslücke, denn bislang gab es kein stationäres
allgemeinpsychiatrisches Behandlungsangebot im Süden des
Oberbergischen Kreises.
Im Anschluss an die Feierstunde nahm auch Bürgermeister Peter Koester
an der Begehung des Hauses, im Rahmen des Tages der offenen Tür,
teil.
Viele Bürger nutzten die Chance sich über das Angebot der Klinik zu
informieren und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Eindrucksvolle Demonstrationen der umfänglich eingesetzten
Endoskopietechnologie sorgten für Erstaunen.
An speziellen Modellen wurde gezeigt wie Magen- oder Darmspiegelungen
durchgeführt werden und welche Informationen die Ärzte dabei über
die großen Bildschirme erhalten. Venenmessungen und Ultraschall der
Bauchaorta sind Spezialgebiete der Klinik für Gefäßchirurgie.
In der Klinik für Radiologie gab es Demonstrationen des
Hochleistungstomographen sowie eine Ausstellung von Katheder- und
Stentmaterialien.
Auch die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (operative
Behandlung der Bauchorgane) gewährte Einblick in ihr Arbeitsgebiet.
Auf Ebene 6 präsentierten sich die Ergotherapie und die
Physiotherapie, die von der Wahrnehmungsbrille bis zum Boxsack, in
großen hellen Räumen, zahllose Gerätschaften für modernste
Therapieansätze vorhalten.
Während bundesweit ein Krankenhaussterben zu beobachten ist, sind in
Waldbröl alle Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.
Zitieren wir noch einmal Landrat Jochen Hagt: „Die Hausaufgaben sind
gemacht!"
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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