Karnevalszug in Waldbröl
Kurz, schnell, einsam
Waldbröl - Auch in der Marktstadt konnten die Narren die Füße nicht
stillhalten. Am vorigen Sonntag pünktlich um 14.11 Uhr startete der
Waldbröler „Karnevalszug“. Wenn auch der Wetterbericht Glatteis
angesagt hatte, so ließen sich die Waldbröler mit ihrem „Pass
op“ nicht aufs Glatteis führen.
Die Straßen waren nämlich frei und so ging der 11. Zug der nun
75-jährigen Vereinsgeschichte auf die bekannte Strecke. An Saynischs
Ecke, dort wo sonst mehrere hundert Jecke den Karnevalisten zujubeln
und die Kommentatoren auf dem Balkon die Wagen und Fußgruppen
begrüßen, hing noch ein einsamer Weihnachtsstern, so als wäre die
Zeit angehalten worden.
Der elfte Zug war der kürzeste, schnellste und einsamste. Ein halbes
Dutzend mit Luftballonen geschmückte PKW, die mit den
Vorstandsmitgliedern der WKG besetzt waren, hatten nach wenigen
Minuten die menschenleere Zugstrecke absolviert. „Wir wollten den
Zug nicht ausfallen lassen und ein hoffnungsfrohes Zeichen setzen“,
erklärte Pressesprecherin Sabine Schneider-Nosbach, während sich ihr
Ehemann und Zugleiter Thomas Nosbach, der den Karnevalszug in
Waldbröl vor einem Jahrzehnt zum Leben erweckte, nicht hinter seine
emotionale Fassade schauen ließ.
„Der Zug, das ist mein Baby“, so hatte sich Nosbach noch vor einem
Jahr lachend geäußert. Fällt es bei den sonst üblichen 1000
Zugteilnehmern schwer jeden einzelnen namentlich zu erwähnen, so
ergibt sich in diesem Jahr die Chance alle Aktiven aufzulisten und sei
es nur für die Chronik.
Auto 1: Vorsitzende Alexandra Noiron-Salz mit Ehemann Manuel. Auto 2:
Sabine und Thomas Nosbach. Fahrzeug 3: Kai Bludau und Susanne Müller.
Es folgten Sabine und Markus Esser. Auto 5: Silke und Henning Hergt.
Das letzte Auto war besetzt mit Helmut Rafalski und bedarf eines
besonderen Lobes.
Für den frierend zufällig am Wegesrand stehenden Reporter hatte der
zweite Vorsitzende Rafalski schnell das karnevalstypische Wurfmaterial
parat.
Wird es sonst mit vollen Händen in die Menge geworfen, so war es
dieses Mal ein Einzelstück!
Immerhin wird der aufgefangene „Pappnasen Waffelriegel“ zur
bleibenden Erinnerung werden. Keine Orden aber dafür ein Waffelriegel
aus der Session 20/21.Was will man mehr. Und zur Geheimhaltung sei
gesagt, dass es keinerlei Ankündigung gab, keine Zuschauer, dafür
aber Corona konforme Abstände.
Und das Ordnungsamt war auch informiert! Bleibt gesund und in diesem
Sinne sei eine leichte Abwandlung des Schlachtrufes der WKG erlaubt:
Waldbröler, passt op!
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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