Weihnachtlicher Treckerkorso
Landwirte bringen Hoffnung

Rund um den Bauhof in Waldbröl standen rund 50 mit tausenden Lichtern geschmückte Traktoren startbereit für den Lichterkorso. Aufgerufen zu dieser Aktion hatten Mike Harrock, Michael Sachse und Andre Simon (v.l.). | Foto: Jürgen Sommer
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  • Rund um den Bauhof in Waldbröl standen rund 50 mit tausenden Lichtern geschmückte Traktoren startbereit für den Lichterkorso. Aufgerufen zu dieser Aktion hatten Mike Harrock, Michael Sachse und Andre Simon (v.l.).
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Waldbröl - Es hatte sich sehr schnell in Waldbröl herumgesprochen, was dort am
5. Dezember 2020 zu sehen sein würde. Rund 50 Ackerschlepper hatten
sich an diesem frühen Abend rund um den Bauhof und der Straße „Am
Mühlenteich“ aufgestellt, um gegen 18 Uhr in einem Korso
loszufahren. Die teils riesigen Trecker hatten sich in rundum
leuchtende, fast schon wie Phantasiegebilde anmutende, spektakuläre
Großlaternen verwandelt.

Zigtausende kleine und große Lichter, einzeln oder als Lichterketten
angebracht, illuminierten die Konturen der Fahrzeuge. Leuchtende
Tannenbäumchen waren hier und da angebracht. Sterne und strahlende
Figuren ergänzten den Lichterglanz. All das machte aus den groben,
kraftstrotzenden Schleppern mit ihren übermannshohen Rädern und
ihrem bulligen Aussehen, strahlende und glitzernde, filigrane
Fahrzeuge, die wie aus einer anderen Welt anmuteten. Doch was steckte
hinter dieser Aktion? Das Bauernbündnis „ Land schafft
Verbindung“ hatte in NRW Landwirte zum Mitmachen aufgerufen, um an
der Aktion „Ein Funken Hoffnung“ teilzunehmen. Überall sollte mit
weihnachtlich geschmückten Treckern Licht in einer dunklen Zeit
verbreitet werden. Andre Simon, Mike Harrock und Michael Sachse fanden
diese Idee einfach großartig. „Wir machen in Waldbröl mit“, da
waren sich die drei Landwirte schnell einig. „Wir fahren mit unseren
Kollegen dorthin, wo die Menschen jetzt Trost und Solidarität
brauchen.

Wir wollen Kinderaugen zum Strahlen bringen und Menschen, die in
Heimen oder in Krankenhäusern sind, aber auch denjenigen, die in
Quarantäne zuhause bleiben müssen und keinen Besuch empfangen
dürfen, ein Zeichen geben, dass wir alle symbolisch näher
zusammenrücken, auch wenn Abstand angesagt und notwendig ist“,
erklärte Simon voller Begeisterung vor dem Start. Das Ergebnis
rührte ans Herz. Menschen, die am Straßenrand standen oder vom
Fenster ihrer Zimmer aus die Lichterkette der Traktoren bewunderten,
vergaßen für Augenblicke wohl die Entbehrungen, die in diesem Jahr
über der Vorweihnachtszeit – ohne Weihnachtmärkte und
Weihnachtsfeiern – liegen. So leuchteten die Traktoren mit dem
Funken der Hoffnung hoch über Waldbröl an der Friedensmauer, auf dem
Krankenhausparkplatz, an Altenheimen, in vielen Straßen der Stadt bis
hin nach Diezenkausen, Hermesdorf, Romberg und Nümbrecht. Eine
Anmerkung zum Schluss: Eine faszinierte Zuschauerin am Rand des Korsos
sprach einen Mitarbeiter des Lokalanzeigers an und fragte, ob man
nicht einen Leserbrief schreiben könne, um sich bei den Landwirten
für diese Aktion zu bedanken. Die Redaktion übernimmt den Dank an
die Landwirte und deren Mitarbeiter an dieser Stelle gerne.
Stellvertretend für alle diejenigen, denen das „Dankeschön“ ein
Bedürfnis ist.

„Danke für eure Lichter in

einer nicht ganz so

strahlenden Zeit!“

- Jürgen Sommer

Rund um den Bauhof in Waldbröl standen rund 50 mit tausenden Lichtern geschmückte Traktoren startbereit für den Lichterkorso. Aufgerufen zu dieser Aktion hatten Mike Harrock, Michael Sachse und Andre Simon (v.l.). | Foto: Jürgen Sommer
50 Traktoren machten sich auf den Weg und boten ein tolles Bild. | Foto: Jürgen Sommer
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