Lichterfahrt
Lichter für einen Funken Hoffnung

Prachtvoll mit Lichtern ausgestattet, präsentierten die Teilnehmer*innen ihre Traktoren.  | Foto: Michael Kupper
  • Prachtvoll mit Lichtern ausgestattet, präsentierten die Teilnehmer*innen ihre Traktoren.
  • Foto: Michael Kupper

Waldbröl/Nümbrecht. Hunderte Schaulustige säumten am Sonntagabend die Straßenränder in Waldbröl und Nümbrecht. Mehr als 100 festlich geschmückte Traktoren defilierten bei der Lichterfahrt 2024 unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“ an ihnen vorbei. Die Landwirte hatten ihre Fahrzeuge aufwendig mit bunten Lichterketten geschmückt, an den Frontladern waren große Sterne oder Weihnachtsbäume zu sehen, einige hatten sogar einen Schneemann an Bord.

Während andernorts im Oberbergischen früher übliche Lichterfahrten ausgefallen sind, konnte die Tour im Südkreis wie geplant stattfinden. „Mit der Kreispolizeibehörde hatten wir keinerlei Probleme. Die Zusammenarbeit hat wunderbar geklappt“, freute sich Organisator Maik Harrock aus Nümbrecht. Diese Veranstaltung ist eine Herzensangelegenheit für ihn: „Es ist großartig, auf diese Weise Kinderaugen zum Leuchten zu bringen.“

Darüber hinaus sei es gut, in einer Zeit, wo Krieg in Europa herrscht, die politische Lage in Deutschland schwierig ist und viele noch vor Weihnachten ihren Job verloren haben, einen Moment Ablenkung, eine kleine Auszeit von diesen Aspekten zu bieten: „Wir möchten einen Hoffnungsschimmer in diese dunkle Jahreszeit bringen.“

Das sei auch die Intention zu Beginn der Lichterfahrten in der Coronazeit gewesen, als es keine Weihnachtsmärkte gab, zeitweise Ausgangssperren herrschten und Krankenhauspatienten nicht besucht werden durften. Deshalb führt die Route auch heute noch am Kreiskrankenhaus und der Palliativstation in Waldbröl, an der Nümbrechter Klinik und an Altersheimen vorbei. Später sei das Anliegen gewesen, auf die notwendige Unterstützung der Landwirtschaft hinzuweisen. Doch immer sei damit verbunden gewesen: „Wir möchten einen Moment Freude schenken.“

Mit dabei sind diesmal auch der Morsbacher Jannis Lauff und seine Bekannte Isabelle Cox aus Waldbröl. „Ich habe drei Jahre lang immer zugeschaut, heute fahre ich das erste Mal mit“, freut sich Lauff. Dafür habe er den Trecker seines Uropas bekommen, einen Porsche Diesel aus den 1950er Jahren. Das Fahrzeug hat keine Fahrerkabine: „Dafür habe ich extra Sitzheizungen und eine Zusatbatterie eingebaut“, erklärt der junge Mann.

Zwei Tage lang habe er den Trecker hergerichtet und geschmückt: „Das hat sich gelohnt – es ist toll, wenn die Leute am Straßenrand strahlen, wenn man vorbeifährt.“ Selbst Glühwein sei ihnen angeboten worden, doch den habe nur seine Beifahrerin trinken dürfen. Gerne habe er aber die Waffeln genommen, die die Kinder hochgereicht haben. Auch Isabelle war begeistert: „Heute bin ich zum ersten Mal mit einem Trecker gefahren, das war richtig cool.“ Viele Leute hätten an der Straße mit Leuchtstäben gewunken: „Es ist einfach toll, an so vielen jubelnden Menschen vorbeizufahren.“

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Michael Kupper aus Reichshof

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