Ästhetik ist nicht alles
Marianne Lemmen zeigt Bilder bei „Kunst im Rathaus“
Waldbröl - Wachsen Fritten in Tüten? Biogas für Leuchtmittel, Bunte Möhren,
Milchkrise oder Champignongesellschaft, so nennt Marianne Lemmen
einige ihrer Bilder, die derzeit im Rahmen der Ausstellung „Kunst im
Rathaus" zu sehen sind.
Die Stadt Waldbröl stellt in Kooperation mit dem Waldbröler Kultur
Treff bis zum 31. März Bilder einer Künstlerin aus, der es nicht nur
um die Ästhetik in der Malerei geht. Ihr Fokus liegt auch darin, den
Betrachter nachdenklich zu machen.
Lemmen ist auf einem Bauernhof in Niedersachsen aufgewachsen und hat
vielleicht, oder gerade aus diesem Grund den besonderen Blick für
die, vom Menschen zu seinen Gunsten geordnete Natur.
Sie ist als Grafikdesignerin tätig und ergreift in vielen ihrer
Gemälde Partei für die Tiere, die schutzlos der Ausbeutung durch den
Menschen ausgeliefert sind, bis hin zur Vernichtung einzelner Arten.
Sie mahnt mit ihren Bildern die verloren gegangene biologische
Vielfalt an. So zeigt sie in einem Bild zum Beispiel eine Serie gleich
gezüchteter Schweine, bei denen man sieht, was eigentlich
interessiert: Kotelett, Schnitzel, Schinken und Eisbein.
Die Problematik der modernen Lebensmittelerzeugung ist ebenso ein
Thema ihrer Ausstellung, die sie, als Wortspiel zu verstehen,
„weiter-weiter-leben" nennt, wie die Umwandlung vieler
Grundnahrungsmittel in Energieträger.
Kurt Mai, Vorsitzender des WKT, stellte die Künstlerin, ihre
Biographie und ihre Werke bei der Vernissage vor. Abschließend merkte
Mai an: „Die Bilder sind vor aller politischer Aussage zunächst
einmal Kunst und lassen jedem von uns noch genügend Freiraum zur
eigenen Betrachtung und Deutung!"
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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