Shatat Theatergruppe Fortschritt
Mit Theater den Krieg besiegen

Die „Shatat Theatergruppe Fortschritt“ steht in Deutschland seit 2015 gemeinsam auf der Bühne. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Die „Shatat Theatergruppe Fortschritt“ steht in Deutschland seit 2015 gemeinsam auf der Bühne.
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Waldbröl - „Interkulturelle Woche“: Die Gelegenheit für ein besonderes
Event. Der Freundeskreis Asyl Waldbröl, die Kreissparkasse Köln, die
Caritas Oberberg und die Aktion „Neue Nachbarn“ des Erzbistums
Köln präsentierten eine Theateraufführung der „Shatat
Theatergruppe Fortschritt“ aus Altenkirchen.

„Die Trauminsel“, ein selbst geschriebenes und inszeniertes
Theaterstück wurde in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums aufgeführt.
Bürgermeister Peter Koester begrüßte das Publikum im voll besetzten
Saal. Die „Shatat Theatergruppe Fortschritt“ hat sich
eigenständig aus jungen, syrischen Flüchtlingen entwickelt, deren
Mitglieder sich schon auf ihrem Fluchtweg im Libanon erstmals
begegneten.

Osama Al Shoora kommt aus Damaskus und hatte dort 2014 das erste Mal
die Idee, eine Theatergruppe zu gründen und so schlossen sich einige
junge Leute an. Unter den dort herrschenden schwierigsten Bedingungen
widmeten sie sich mit ihren Stücken menschlichen aber auch
gesellschaftlichen und politischen Themen. Nach dem der Druck zu groß
wurde machte er sich mit seiner Familie auf den Weg nach Europa. In
Altenkirchen und mit Unterstützung von Andre Linke vom Caritasverband
Altenkirchen konnte die Gruppe wieder auf die Bühne. In dem
Theaterstück „Die Trauminsel“ geht es um einen Ort, an dem sie
gerne hätten leben wollen, ohne Politik und Machthaber, die sie
unterdrücken. S

ie schufen Figuren, die aus ihrem Umfeld kommen und gaben jedem einen
eigenen Charakter. Sie wollten einer Gesellschaft entkommen, in der
ständig Krieg herrscht. Eindrücklich erlebt der Zuschauer eine
Situation in einem Flüchtlingsboot. Die junge Schauspielerin auf der
Bühne schildert emotional und mit brechender Stimme den Augenblick
auf dem finsteren und endlosen Meer in einem Holzboot, dessen Planken
allmählich bersten.

Als Zuschauer wird man unweigerlich in den Moment der Angst geführt.
Man kommt ihnen nahe, „den Anderen“, die man so weinig kennt und
stellt fest, wie ähnlich wir uns sind. Es geht um die neue und die
alte Heimat, vor allem aber um Zukunft, Hoffnung und das neue und
sicher nicht immer einfache Leben in Deutschland, festgehalten in
berührenden Bildern und einer fesselnden Darbietung.

Das Theaterspiel ist dabei eine Möglichkeit das Fluchttrauma zu
verarbeiten, aber auch Ausdruck der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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