Umbau- und Sanierung des Kreiskrankenhauses abgeschlossen
Nach acht Jahren am Ziel

Ab Februar werden hier die ersten Patienten einziehen. Darauf freuen sich Dr. Maike D. Möller, Christian Hüben, Pflegedirektorin Inge Schwarz und Sascha Klein (v.l.n.r.).   | Foto: Jürgen Sommer
  • Ab Februar werden hier die ersten Patienten einziehen. Darauf freuen sich Dr. Maike D. Möller, Christian Hüben, Pflegedirektorin Inge Schwarz und Sascha Klein (v.l.n.r.).  
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Waldbröl - Die Wände sind noch kahl, die Schubladen in den neuen
Funktionsschränken noch leer und die Betten noch mit Folie abgedeckt.
Doch das Ziel ist erreicht, denn nach insgesamt acht Jahren
umfangreicher Umbau- und Sanierungszeit, ist der letzte Bauabschnitt
im Kreiskrankenhaus Waldbröl (KKH) offiziell fertiggestellt.

Man wartet im Stand-by-Betrieb auf den Einzug der ersten Patienten,
die ab Februar hier in der fünften und sechsten Etage des
Bettenhauses die Stationen belegen werden. Das 1969 erbaute Haus, das
zum Klinikum Oberberg gehört, hat eine 40 Millionen teure

„ ganzheitliche Regenerationskur" hinter sich, die seit 2007 bei
laufendem Betrieb etappenweise durchgeführt wurde.

Die Zeit der bautechnisch bedingten Einschränkungen ist nun endlich
vorbei und das Haus, das den Pflichtversorgungsbereich des Südkreises
abdeckt, kann wieder vollumfänglich seinen Betrieb aufnehmen.

Sascha Klein, Geschäftsführer des Klinikums, schien sichtlich
erleichtert, als er der Presse die neugestalteten Funktionsräume und
Patientenzimmer vorstellte. Eine Nasszelle mit bodengleicher Dusche,
komfortabel elektromotorisch verstellbare Betten, moderne
Fensterelemente und die Beschränkung auf maximal zwei Betten pro
Zimmer sind nun Standard.

Die Bettenzahl des ursprünglich für 420 Patienten konzipierten
Hauses, anfangs noch mit Vierbett-Zimmern ausgestattet, wurde zu
Gunsten des Komforts um 100 Bettenplätze gekürzt.

Im jetzt fertiggestellten rechten Gebäudeteil, an dem erst vor
wenigen Tagen die Baugerüste entfernt worden sind, ist die neue
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit je 15
stationären Betten untergebracht. Die Chefärztin der Psychiatrie Dr.
Maike D. Möller erläuterte die zunehmende Wichtigkeit dieser relativ
jungen medizinischen Einrichtungen, schließlich wurden erst in den
1950er Jahren die ersten Psychopharmaka entwickelt. Mit der neuen
Klinik ist eine umfängliche, ortsnahe Versorgung psychisch Erkrankter
sichergestellt, betont Möller, die seit 2011 am Klinikum arbeitet und
für den Aufbau der Tagesklinik verantwortlich zeichnet, die heute
Christian Hüben als Oberarzt leitet.

Aktuell werden rund 800 Patienten ambulant behandelt. Bei seiner
Bewerbung war für den gebürtigen Oberhausener die moderne Konzeption
mit ortsnaher Versorgung der Patienten von entscheidender Bedeutung.
Mit der neuen Klinik entstehen auch 40 neue Arbeitsplätze und die
noch vakante Stelle für den Chef der Psychotherapie ist bereits
ausgeschrieben, so Klein.

Es sei heute generell schwierig Ärzte für den ländlichen Raum zu
gewinnen ergänzte PD Dr. Michael Petzsch, Chefarzt der medizinischen
Abteilung und verweist auf das Genderproblem. 80 Prozent der
Studienabgänger im Fach Medizin sind heute weiblich. Dem gerade bei
Frauen immer stärker werdenden Trend, Arbeit und die Familie mit
Kindern unter einen Hut bringen zu wollen, möchte auch das Klinikum
Rechnung tragen.

In Waldbröl ist man in der glücklichen Situation die
Kindertagesstätte Alter Gutshof direkt vor der Tür zu haben.

„Das war für mich auch ein Grund in Waldbröl arbeiten zu wollen",
bestätigte in diesem Zusammenhang Maike Möller. Für das Krankenhaus
in Gummersbach sind Überlegungen im Gange eine Kindertagesstätte
eigens für den Nachwuchs des Personals anzugliedern. 2500
Beschäftige sind derzeit für das gesamte Klinikum Oberberg tätig.

Auch für sie arbeitet man weiterhin an Lösungen, um das
„Krankenhaus auf dem Land" besonders attraktiv zu machen und für
die Zukunft aufzustellen.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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