Da wippte das Iglu
Närrischer Parcours zog durch Schönenbach

Insgesamt drehten 16 Gruppen in Schönenbach, wie üblich, gleich zweimal die Runde durch den karnevalsverrückten Ort. | Foto: Jürgen Sommer
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Waldbröl/Schönenbach - Nicht nur das Iglu auf dem Wagen der 15 Morsbacher Pappnasen war
auf dem närrischen Parcours durch Schönenbach ordentlich in Bewegung
geraten, weil die als Eskimos verkleidete Besatzung jeden Karnevalshit
durch rhythmisches Wippen unterstützte, sondern auch die vielen
hundert Jecken am Straßenrand übten sich unablässig darin nach
Kamellen zu rufen, um die Taschen mit den reichlich regnenden
Köstlichkeiten und Nützlichkeiten zu füllen.

Der Schönenbacher Karnevalszug ist wohl der erste der Session im
großen NRW, so sagt man. Das kleine Dorf am Rand des Nutscheids kommt
dann ganz groß heraus. Dreigestirne, bunt zusammengewürfelte
Karnevalisten, Fußgruppen und hübsch verkleidete Narren, darunter
viele Kinder, veränderten auch in diesem Jahr wieder für ein paar
närrische Stunden das Dorfbild.

Dass das schöne Geschlecht bei der Regentschaft in so manchen
Vereinen langsam die Oberhand gewinnt war augenscheinlich: KV Ösingen
war mit Prinzessin Yvonne, Bäuerin Anette und Jungfrau Heide am
Start.

Prinz Mareike, Bauer Laura Marie und Jungfrau Darlene repräsentierten
die Karnevals Party Gesellschaft Eckenhagen. Auch die KG Herchen war
mit einem weiblich besetzten Trifolium angereist. Wohl um die
Frauenquote zu erklären hieß es bei den SV Mädchen: „Wenn der
Karneval beginnt, ham wir Määäädchen Rückenwind!"

Mit wunderschönen übergroßen und unübersehbaren
„Kinderwindmühlen" unterstützen sie ihre These. Friedlich dahin,
in den kalten Winternachmittag, schwebten dagegen unablässig
Seifenblasen vom Wagen der Wilkenrother Karnevalsfreunde mit ihrem
Motto:

„Vergiss den Ärger und die Not, hier kommen die Clowns aus
Wilkenroth". Der Deutschlandachter vom Sportverein Schönenbach hatte
- apropos Clowns - den Karneval gleich über den großen Teich nach
Washington verlegt und auf dem Wagen gut ein Dutzend Trump(eter)
positioniert. Von vielen, wegen seiner wilden Perücke und der
Sonnenbrille, wohl nicht gleich erkannt, genoss auch Daniel Danger,
ausgeflippter Reporter von 1Live, großzügig Kamellen werfend, die
Fahrt in einem alten, weißen Mercedes Cabrio aus der Requisite des
WDR.

Mit rund 50 Teilnehmern war die Waldbröler Karnevalsgesellschaft mit
ihren Garden und dem kompletten Vorstand als Fußtruppe unterwegs.

Gut gelaunt jubelte und winkte Bürgermeister Peter Koester von der
„Tribüne" am Dorfhaus aus den vorüberziehenden Narren zu!

Insgesamt drehten 16 Gruppen in Schönenbach, wie üblich, gleich
zweimal die Runde durch den karnevalsverrückten Ort.

Am Ende des närrischen Lindwurms winkten die Schönenbacher Regenten,
Prinz Christian II. aus dem Hause Krämer, Prinz Thorben aus dem Hause
Wirths und Jungfrau Tine (Tim) aus dem Hause Duisberg, dem närrischen
Volk von der hohen Warte ihres Prunkwagens aus zu und ließen es
Kamellen und Strüßjer regnen!

An Weiberfastnacht werden sie mit Gefolge aufbrechen, um mit dem
Schlachtruf „Schürmich Ruck Zuck", das Waldbröler Rathaus zu
erobern. Ihre jugendliche Begeisterungsfähigkeit zeigten die drei,
auf jeden Fall auf dem Prunkwagen, in Perfektion. Also Waldbröl Pass
opp!

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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