Prunksitzung
Narrenschiff auf Kreuzfahrt

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Waldbröl - Waldbröl. Dass das Waldbröler Narrenschiff durch so manches Riff
steuert, das hatte die Waldbröler Karnevalsgesellschaft schon in
ihrem Motto festgeschrieben. So legte denn besagter Narrendampfer, mit
dem amtlichen Rufzeichen „WKG“, am Sonntag im Heimathafen
Nutscheidhalle an und nahm ein paar Hundert Passagiere auf.

Pünktlich um 16 Uhr hieß es „Waldbröl pass op“ und „Leinen
los“! Es begann eine fünfstündige Kreuzfahrt durch das jecke Meer
der Fröhlichkeit. Alexandra Noiron-Salz hatte mit ihrer Mannschaft
für jede Menge Entertainer an Bord gesorgt. Kaum unterwegs, fegte
Lieselotte Lotterlappen übers Deck und nahm auch die Hauskapelle
„Tünnes Brass Band“ aufs Korn: „ Kennt ihr den Unterschied
zwischen einem Saxophon und einer Tüte Mehl? - Nein?  - Dann blast
mal in beide rein!“

Henning Hergt als Moderator sorgte für Ordnung an Bord, konnte aber
nicht verhindern, dass Bauchredner Willi das lose Mundwerk seines
frechen Affen wieder einmal kaum gebändigt bekam. Die Waldbröler
Karnevalisten schickten ihre Garden dreimal mit sehenswerten, neuen
tollen Tänzen auf die Bühne des Narrenschiffes. Kuhl un de Gäng, 
ließen die Planken beben, als sie musikalisch aufforderten: „Kumm
loss mer springe, so lang mer noch künne!“ 

Die Botzedresser schossen, wohl aus Angst, mitsamt dem stürmischen
Publikum unterzugehen, Leuchtraketen zum Abschluss ihres musikalischen
Feuerwerks ab und nebelten das Deck mit Konfettiwolken ein.
Unbekümmert brachten die Funky Marys, fünf kölsche Powermädchen
mit Musik im Blut, das Schiff bedenklich zum Schwanken. Christian
Pape, mit Geschichten aus dem Leben, beruhigte: „Wer schwankt hat
mehr vom Weg!“

Wie aus Neptuns dunklen Tiefen aufgetaucht, tanzten sich die anmutig
schwarz gekleideten Mädcher der Wissener Karnevalsgesellschaft in die
Herzen der Passagiere. Den Teilnehmern der tollen Fahrt durch die hoch
schlagenden Wogen der Narretei wurde viel geboten. Auch die Prominenz
an Bord, Bürgermeister Peter Koester und MdB Klaus Peter Flosbach,
genossen sichtlich, gemeinsam mit ihren Gattinnen, die fröhlichen
Stunden. Mit dem Schönenbacher Dreigestirn unterstützt von den
Bluegirls aus Ruppichteroth legte das Narrenschiff  gegen 21 Uhr
wieder sicher an.

Und so mancher, der seekrank nach Hause schwankte wird sich erinnern:
Wer schwankt hat mehr vom Weg!“

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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