Fachkräftemangel vorbeugen
Qualifizierung für Flüchtlinge in Firmen

Drei, die sich freuen endlich zu arbeiten und die Ausbildung zur Fachkraft zu erhalten. | Foto: Friederike Klein
  • Drei, die sich freuen endlich zu arbeiten und die Ausbildung zur Fachkraft zu erhalten.
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Waldbröl - Andere Wege beschreiten, erst die Menschen in Lohn und Brot bringen
und dabei die Qualifizierung zur Fachkraft vor Ort absolvieren. Das
ist - kurz gefasst - der Sinn des Pilotprojekts von Jobcenter und
Arbeitsagentur, das im Frühjahr mit der Waldbröler Firma Peisker
Logistik GmbH startete. Jetzt freuten sich Stefan Krause, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach,
Geschäftsführer Rainer Drescher vom Jobcenter Oberberg,
Geschäftsstellenleiter Jörn-Mathias Wolff von der Agentur für
Arbeit Waldbröl, Yvonne Wagner-Wolff vom Integration Point Jobcenter
Oberberg, Peter Peisker und Thomas Drögemeyer von Peisker Logistik
über das positive Zwischenergebnis. Sie wollen andere Unternehmen
ermutigen diesen Schritt zu gehen. Doch von vorne:

Händeringend suchte Peisker Fachkräfte, auch gerne Flüchtlinge.

Die seien da, mit entsprechendem Bildungspotential, jedoch fehle oft
die Qualifikation, so Wolff. Zwölf Flüchtlinge absolvierten jeweils
für zwei Wochen ein Praktikum, als Beifahrer im Lkw oder im Lager.
Mit dabei waren Gebre Teklemuriam (26), der in seiner Heimat schon als
Fahrer gearbeitet hat, Tesfaldet Gebremicael (38), der Ersthelfer war,
und der ehemalige Student Filmon Guesh (24). „Sie haben sich
bewährt“, so Peisker und für sie wird der Traum von Arbeit und
Qualifikation nach den Sommerferien Wirklichkeit. „Das ist ein
tolles Zeichen“, so Krause. Eine Win-Win-Situation, denn „Sie
brauchen Fachkräfte und dort gibt es Menschen die Beschäftigung
suchen.“

Einen Arbeitgeber gefunden zu haben, der sich auf diesen Weg
einlässt, macht Drescher froh. Nicht erst qualifizieren und dann
gucken welcher Arbeitgeber passt, sondern beim umgekehrten Weg kann
der Arbeitgeber „die Art der Qualifizierung im Wesentlichen
mitprägen und mitbestimmen. Das ist viel passgenauer.

Und genau das findet hier statt.“ Finanziell wird dieser Weg vom
jobcenter und der Arbeitsagentur unterstützt, schließlich habe der
Arbeitgeber hier mehr zu tun was die Begleitung dieser Arbeitnehmer
betrifft, wie zum Beispiel im Bereich Sprache.

„Vielleicht spricht sich das rund und andere Firmen machen mit“,
hofft Wolff. Und auch für ungelernte andere Kräfte steht dieser Weg
offen, auch wenn die klassische Ausbildung der Königsweg sei und
bleibe, so Drescher.

In anderen Ländern gäbe es das bewährte deutsche Ausbildungssystem
nicht. Auskunft geben die Ansprechpartner bei jobcenter und
Arbeitsagentur, zu denen Firmen schon Kontakt haben.
www.jobcenter-oberberg.de; www.arbeitsagentur.de.

- Friederike Klein

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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