Zwei Bürgemeisterinnen, ein Projekt
Schladernring: Biker sollen in der Spur bleiben
Waldbröl/Windeck. In der Biker-Saison verbreiten die „Knieschleifer“ auf dem sogenannten Schladernring mit schöner Regelmäßigkeit Angst und Schrecken bei Anwohnern und Verkehrsteilnehmern. Gemeint ist das kurvenreiche, unfallträchtige Teilstück der B256 vom Kreisel an der Präsidentenbrücke Schladern/Rosbach bis zum Kreisel, der zum oberbergischen Panarbora abzweigt. Kaum ein Wochenende, an dem es dort nicht zu Beinah-Unfällen oder schweren Stürzen kommt.
Im letzten Herbst hatten sich die Waldbröler Bürgermeisterin Larissa Weber und ihre Windecker Amtskollegin Alexandra Gauß mit Vertretern des Vereins Moto (Biker im Dialog), Mitarbeitenden im Straßen- und Tiefbauamt (jeweils vom Oberbergischen und vom Rhein-Sieg-Kreis), der Polizei, einem Wegemanager und dem Vorsitzenden vom Bundesverband der Motorradfahrer beraten und die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer, in Kurven auf 50 Stundenkilometer, auf der Strecke erreicht. „Nicht genug“, finden sie und möchten jetzt ein Pilotprojekt auf den Weg bringen.
„Wir haben nichts gegen Biker,die sich an die Regeln halten und andere nicht gefährden“
Der Schladernring ist seit vielen Jahren wegen der hohen Zahl der Unfälle ein Dauerthema. Diverse Maßnahmen zur Unfallvermeidung haben dauerhaft nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
„Insbesondere Anwohner, die einmal Zeuge oder Ersthelfer bei einem dieser Unfälle waren, meiden die Strecke am Wochenende, ihnen reichen die traumatisierenden Bilder, die sie dabei ansehen mussten“, so Gauß.
Beide Rathauschefinnen betonen, es wäre nicht Ziel, die Strecke am Wochenende für Biker zu sperren. „Wir haben nichts gegen Biker, die sich an die Regeln halten und andere nicht gefährden.“ Der erste Unfall in dieser Saison hätte nicht lange auf sich warten lassen. Unschöne und ärgerliche Beispiele schütteln sie so aus dem Ärmel. Fortwährende Geschwindigkeitsüberschreitungen, wie beim Spitzenreiter mit 246 Stundenkilometer, seien nicht hinnehmbar, und die Angst der Bewohner, plötzlich wieder einen Motorradfahrer auf dem Kaffeetisch oder in der Häuserwand zu haben, auch keine Option.
„Die Biker verabredeten sich im Netz und machen den Schladernring zur Rennstrecke. Dort fahren nicht nur einmal, sie messen die Zeiten und werden jedes Mal schneller und filmen die Fahrten mit der Helmkamera. Immer wieder kriegen Biker die Kurve nicht und gefährden andere. Die Polizei kann nicht ständig kontrollieren. Die Knieschleifer-Szene ist gut vernetzt und bei Kontrollen schnell weg“, so Gauß.
„Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde erst im Herbst eingeführt. Die Polizei wird nun regelmäßig die Geschwindigkeit kontrollieren. Die Straßenverkehrsbehörden möchten in dieser Saison schauen, ob diese Maßnahme ausreichend ist“, so Weber.
Pilotprojekt
Gemeinsam mit der Windecker Kollegin greift sie einen Vorschlag vom Verein Moto auf. „Damit die Biker in der Spur bleiben und nicht über den Streifen fahren, wollen wir als Pilotprojekt eine entsprechende Markierung für Motorradfahrer auf dem Schladernring durchbekommen.“
Die sähe so aus: Ellipsenförmige Markierungen zeigen den Bikern den Abstand an, der zur Mittellinie eingehalten werden muss, um Teilnehmer auf der Gegenbahn nicht zu gefährden.
„Ich bin selbst auch Motorrad gefahren, daran hält man sich intuitiv“, meint Alexandra Gauß. Auch mediale Kampagnen sollen erarbeitet werden und Aufmerksamkeit erregen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Sylvia Schmidt aus Windeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.