Neue Trinkwasserleitung
Sieben Kilometer in drei Stunden

Der symbolische Spatenstich erfolgte mit Verspätung, denn bereits seit Mai 2019 sind die Arbeiten an der neuen Rohrleitung in vollem Gange. | Foto: Montage: Jürgen Sommer
  • Der symbolische Spatenstich erfolgte mit Verspätung, denn bereits seit Mai 2019 sind die Arbeiten an der neuen Rohrleitung in vollem Gange.
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Waldbröl - Vom Hochbehälter in der Freiheit bis zum Übergabeschacht in Seifen,
an der Landesgrenze zu Rheinland Pfalz, wird das Wasser in der sieben
Kilometer langen, neuen Trinkwassertransportleitung rund drei Stunden
brauchen.

Doch noch ist es nicht so weit. Der Anfang ist zwar gemacht und die 18
Meter breite Schneise, die vom Hochbehälter durch Wiesen und Wälder
verläuft ist deutlich in der Landschaft um Heide zu erkennen, aber es
wird Juli 2020 werden bis die Rohre auf der Gesamtstrecke verlegt
sind.

Der Aggerverband baut hier eine neue Trinkwasserleitung, die der
Versorgung von Teilen des südlichen Oberbergischen Kreises dient und
vor allem den „Zweckverband Wasserversorgung Kreis Altenkirchen“
beliefert. 60 Zentimeter messen die hell- und dunkelblauen Rohre im
Durchmesser.

Hellblaue Einfärbung ist die Ausnahme und bedeutet: Das Rohr ist
besonders beschichtet und mit einer Zement-Ummantelung für kritische
Bodenverhältnisse versehen. Alle Rohre sind aus duktilem Gusseisen
und werden mit Muffen ineinander geschoben. Zusätzliche
Schweißarbeiten sind nicht notwendig.

Sieben Millionen Kubikmeter Trinkwasser werden jährlich unter Druck
durch die Leitung geschickt, die das Wasser weitgehend frei fließend
ohne Pumpwerke nach Seifen leiten wird und für rund 150.000 Menschen
die Versorgung sicherstellen soll.

Intern trägt die Rohrstrecke die Bezeichnung 25b, denn seit 1975
liegt bereits auf gleicher Trasse die Leitung 20a.

In vier Metern Abstand wird aktuell die neue Leitung verlegt. „Die
Parallelverlegung in die vorhandene Trasse stellt den geringsten
Eingriff in die Natur dar. Entsprechende Verträge sind mit den
Grundstückseigentümern im Vorfeld geschlossen worden und auch die
Genehmigung des Oberbergischen Kreises, als Untere
Naturschutzbehörde, wurde erteilt“, erläuterte Professor Lothar
Scheuer vom Aggerverband, den Pressevertretern, die sich zum
symbolischen Spatenstich eingefunden hatten.

Die Baukosten betragen rund vier Millionen Euro.

Den Zuschlag für die Bauausführung erhielten nach deutschlandweiter
Ausschreibung zwei Unternehmen aus der Region, die auch dem
Umweltschutz Rechnung tragen: Mit sogenannten Separatoren wird das
Aushubmaterial an Ort und Stelle zu feinsandigem Bettungsmaterial
aufbereitet. 550 LKW Fahrten, die notwendig wären, um geeignetes
Material aus Steinbrüchen heranzuführen, entfallen. Wenn die neue
Leitung im kommenden Jahr in Betrieb geht, wird die alte 25a entleert,
inspiziert und gegebenenfalls saniert. Gespeist wird der Waldbröler
Hochbehälter aus dem Wasser der

Wiehltalsperre. Nach Durchlauf der Trinkwasseraufbereitungs-Anlage in
Auchel geht es mit Pumpenunterstützung zum rund 400 Meter
hochgelegenen Waldbröler Reservoir, wo es nach neun Stunden
Fließzeit ankommt, um in Richtung Altenkirchen weitergeschickt zu
werden!

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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