Von Corona ausgebremst
Videobotschaft sollte eigentlich um die Welt
Waldbröl - Wo wäre ein besserer Ort, um eine Botschaft für den Frieden in die
Welt zu schicken, als an der Friedensmauer in Waldbröl? Obwohl sich
der Begriff „Hitlermauer“ immer noch hartnäckig im Volksmund
hält, ist die Bezeichnung Friedensmauer inzwischen breit im Vokabular
der Waldbröler etabliert. Zum ersten Mal sollte die Botschaft, „NIE
WIEDER KRIEG“, die in großen Lettern seit Jahrzehnten auf der
weithin sichtbaren Mauer zu lesen ist, per Musikvideo weltweit
verbreitet werden.
Regina Radetzky hatte sich 75 Jahre nach Kriegsende für ein Projekt
stark gemacht, dass mit Bürgerinnen und Bürgern auf der großen
Wiese direkt unterhalb der Mauer verwirklicht werden sollte.
„Sollte“, so muss man jetzt leider sagen, da inzwischen alle
größeren Zusammenkünfte abgesagt wurden.
Eigens für diese Veranstaltung hatte Regina Radetzky ein Lied für
den Frieden getextet, vertont von der Leiterin des Sister Act Chores,
Romy Bürger. Per Drohne und Audiotechnik sollte die Aktion mit
mehreren Kameras aufgenommen und als Video, fertig geschnitten, in den
Social Media Netzwerken verbreitet werden. Ein nachhaltiges Zeichen
für den Frieden, mit einer Bildersprache die überall in der Welt
verstanden wird. Bürgermeister Peter Koester, der die
Schirmherrschaft übernehmen wollte hat die Veranstaltung wegen der
Corona Krise absagen müssen. „Leider“, so der Bürgermeister,
denn „wir stehen für Toleranz und sehen die gesellschaftliche
Relevanz einer solchen friedenstiftenden Veranstaltung auch in Zeiten
von aufkommendem Rassismus“.
„Es sollte weder ein Event noch ein Fest werden“, stellt Radetzky
nachdrücklich klar. Einzig das Singen eines Liedes mit dem Ziel, eine
Message aussenden zu wollen, stand und steht hinter der Idee. Für die
Absage hat die Initiatorin jedoch volles Verständnis, auch wenn für
die Vorbereitung schon viel Zeit investiert wurde. Aus diesem Grunde
wird umgedacht. Das Video wird zwar produziert, allerdings ohne die
Mitwirkung von Publikum. Die Veröffentlichung erfolgt in den Social
Media Plattformen. Radetzky sieht die Aktion jetzt zunächst einmal
als einen Anfang und denkt schon darüber nach, wie es weitergehen
wird - nach der Corona Krise.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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