Sommerfest in der Moschee
Vom Müezzin und dem drehenden Derwisch

Erde und Planeten, alles dreht sich um alles. Der drehende Derwisch verdeutlicht dies als Symbolfigur. | Foto: Jürgen Sommer
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  • Erde und Planeten, alles dreht sich um alles. Der drehende Derwisch verdeutlicht dies als Symbolfigur.
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Waldbröl - Der Ruf des Müezzins, der auf Arabisch sein „Allah ist groß, kommt
ihr Gläubigen“ erschallen lässt, ist weit über die Wiehler
Straße hinaus zu hören. „Nur während des dreitägigen
Sommerfestes dürfen wir den Ruf nach außen leiten“, erklärt
Hatice Can, stellvertretende Vorsitzende des Elternvereins an der
Grünen Moschee in Waldbröl, die gerade eine Besuchergruppe,
gemeinsam mit Adem Akar, dem 2. Vorsitzenden des Kulturvereins, durch
das Haus führt. Die Moschee an der Wiehler Straße wurde vom
„Türkisch Islamischen Kulturverein zu Waldbröl“ 2004 erbaut und
ist eine von 900 Gebetshäusern, die der DITIB (Türkisch islamische
Union der Anstalt für Religion) angeschlossen sind.

Der Imam Hasan Fatih Gelöz ist als Beamter des türkischen Staates
für fünf Jahre nach Waldbröl beordert worden, wohnt in der Moschee
und ist rund um die Uhr für die Gläubigen da.

Vor allem Nicht-Muslime konnten während des Sommerfestes, das 2000
Menschen anlockte, viel über die türkisch islamische Kultur
erfahren.

„Wir wollen mit dem Sommerfest auch Vorurteile abbauen und für ein
friedliches Zusammenleben werben, schließlich haben Christen und
Muslime viele Gemeinsamkeiten“, erläutert Hatice Can, die das gute
Verhältnis zu den in Waldbröl ansässigen Buddhisten und den
Waldbröler Kirchen besonders hervorhebt. „Auch Nichtmuslime können
zum Gebet in die Moschee kommen und zuschauen, sie sind herzlich
willkommen“, so Can!

Ein vielfältiges Freizeitangebot bieten die Jugend- und
Frauenorganisationen den rund 1200 Gläubigen an, die neben den 300
zahlenden Mitgliedern als Familienangehörige zum Verein dazugehören.

Das bunte Sommerfest klang am Sonntag bei bestem Wetter mit einem
vielseitigen Programm auf dem Gelände der Moschee aus: Türkische
Volksmusik, ein traditionell gekleideter Wasserverkäufer, der Tanz
des drehenden Derwischs, zahlreiche für den Gaumen köstlich
zubereitete türkische Spezialitäten, der Verkauf schmuckvoll
angefertigter Gebetsketten, all das ließ ein wenig Basarfeeling
aufkommen. Für die Kinder gab es ein kleines Showprogramm, während
die Erwachsenen ihre Lebensgeister mit einem Gläschen stark
gesüßtem Schwarztee auffrischen konnten. Der Obst- und Gemüseladen
sowie das Café auf dem Moscheegelände sind übrigens auch nach dem
Sommerfest für jedermann geöffnet.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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