Ausstellung in der Kirche
Waldbröl und die Liebe

Künstler Uwe Appold stellt insgesamt 36 seiner Werke zum „Hohelied Salomons“ aus und erklärt in einem Interview den Hintergrund seiner Arbeit.
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  • Künstler Uwe Appold stellt insgesamt 36 seiner Werke zum „Hohelied Salomons“ aus und erklärt in einem Interview den Hintergrund seiner Arbeit.
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Waldbröl - Ein Maler, Bildhauer, Schriftsteller und ein außergewöhnlich
gründlicher Denker, all das vereint der renommierte Flensburger
Künstler Uwe Appold in seiner Person.

Seine abstrakten und großformatigen Werke haben Einzug gehalten in
die evangelische Kirche in Waldbröl und deren Ausstellung wurde
eröffnet durch einen ebenso außergewöhnlichen Sonntagsgottesdienst,
musikalisch begleitet durch den Posaunenchor Berkenroth und den
Sängern der Kantorei Waldbröl.

Pfarrer Jochen Gran führte in das Thema des „Hohelied Salomos“
und der Liebe um das sich die Werke Appolds drehen. Unter dem Motto
„was ist los mit der Liebe?“ nähert sich Jochen Gran mit Hilfe
zweier Interviews den Antworten.

Auf die Frage, warum es ausgerechnet das Hohelied sei, dem sich der
Künstler mit seinem Zyklus aus 36 Werken gewidmet habe, gibt Appold
zu bedenken, dass unsere Gesellschaft immer weiter in eine
„Freizügigkeit“ abdrifte, die für ihn nichts Gutes verheiße. Im
Gegensatz dazu zeige sich das Hohelied Salomons in seiner Art über
die Liebe zu sprechen zart, einfühlend, ja, es sei hohe Literatur,
die zu Herzen gehe und dies sei außerordentlich spannend für einen
Maler. Insgesamt habe er sich 13 Jahre mit diesem Teil der Bibel
auseinandergesetzt, der Malzyklus selbst dauerte vier Jahre.

Er habe lange gebraucht, bis er die Wortbedeutung des Textes verstand,
vieles könne man unterschiedlich auslegen, betonte Appold. Abstrakt
bleiben die Formen in ihren intensiven aber niemals aufdringlichen
Farben, teilweise pastos aufgetragen, scheinen sie das Empfinden des
Herzens persönlich ansprechen zu wollen.

„Es reiche nicht, ein Herz zu malen, um die Liebe zwischen zwei
Menschen darzustellen“ erklärt der Künstler den Grund seiner
Technik. Er brauche die abstrakte Form, die viel mehr zulässt als nur
eine einzige klare Aussage. Auch Claudia Kunczik von der evangelischen
Familienberatungsstelle wird interviewt und weiß um das Thema Liebe
und die Probleme, die damit verbunden sind.

Pfarrer Jochen Gran spricht über körperliche Liebe, Erotik,
Sexualität, ein Thema, das gerade in der Kirche lange tabuisiert
wurde und sucht die Mitte, zwischen dem heute öffentlich
überspitzten Angebot an Information und dem was das Hohelied Salomos
an Wert zu bieten hat, der aktueller scheint denn je. Die schnelle
Befriedigung sei heute eher das angestrebte Ziel, Liebe sei aber nicht
nur körperlich, sondern es gehöre auch die Seele und der Geist dazu.
Uwe Appolds Werke führen einfühlsam genau unter diesem
Spannungsbogen hindurch. Texte des Hoheliedes hängen neben den
Bildern, wer sich die Zeit nimmt, beides auf sich wirken zu lassen,
wird verstehen, worum es geht.

18 der Werke hängen jetzt im Kirchenraum und werden noch einmal mit
18 anderen Werken ausgetauscht, die dann noch bis zum 10. Dezember
immer nach den Gottesdiensten zu sehen sind. Auch Führungen können
bei Pfarrer Jochen Gran angemeldet werden. Tel.: 02291 921430. Des
Weiteren sind noch Workshops mit Uwe Appold geplant.
www.ev-kirche-waldroel.de

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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