Freundeskreis Asyl
Weihnachten mit Flüchtlingen gefeiert
Waldbröl - Noch ein bisschen Dipp aufs Weißbrot, dann beißt Bürgermeister
Peter Koester in den Snack und nickt anerkennend: „Ich schmecke
Sahne, Quark, Curry und Nüsse. Ganz hervorragend!" Koester sitzt
gemeinsam mit Dieter Brüser, vom Freundeskreis Asyl, während der
Weihnachtsfeier für Flüchtlinge, am Tisch der syrischen Familie
Raad. Mohammad, das Familienoberhaupt, ist seit 14 Monaten in
Deutschland. Seine Frau und die fünf Kinder hat er nachgeholt.
Nun feiern sie im Gemeindehaus am Wiedenhof gemeinsam mit über 200
Schicksalsgenossen ein friedliches, großes Fest zur Weihnacht. „Die
aktive Arbeit vor Ort, die der Freundeskreis Asyl leistet, ist
unendlich wichtig", betont Koester im Gespräch mit Dieter Brüser,
der mit seinen Ehrenamtlern für die Flüchtlinge, wenn es sein muss,
rund um die Uhr erreichbar ist. Gemeinsam haben die Mitglieder des
Freundeskreises die Feier vorbereitet, ein Programm zusammengestellt,
einen kleinen Imbiss mit Falafel und Rindswürstchen im Schafdarm
hergerichtet, Getränke zum Ausschank bereitgestellt und wie zur
Weihnacht üblich für Knabbereien und Geschenke gesorgt.
Die Männer bekommen eine Garnitur Fahrradflickzeug, die Frauen einen
mit rot leuchtenden Blüten besetzten Christstern. Jahreskalender in
arabischer Sprache liegen ebenfalls bereit.
Die Kinder warteten an diesem Nachmittag dagegen schon ungeduldig auf
den Nikolaus. Der kam dann auch endlich, ganz außergewöhnlich auf
dem Fahrrad in den Saal geradelt. Den großen Leinensack geschultert
erkletterte er zur Bescherung, umwuselt von den Kleinen, die Bühne.
Der kurzweilige und gleichermaßen besinnliche Nachmittag wurde von
allen dankbar angenommen! Mit dabei war der Chor „InScene" unter der
Leitung von Anne Schmidt. Jürgen Hennlein animierte mit seiner
Gitarre den Saal zum Mitsingen des international bekannten
„Weihnachtshits" Jingle Bells. Die biblische Weihnachtsgeschichte
wurde für die Flüchtlinge übersetzt und mit Bildern unterlegt.
Pfarrer Matthias Schippel begleitete Masoud Sulaimans Spiel auf der
kurdischen Laute am Klavier, wobei der typische Klang der Laute und
Sulaimans Gesang, vielen Flüchtlingen ein authentisches, heimatlich
klingendes Hörerlebnis verschaffte.
In Waldbröl leben derzeit rund 270 Flüchtlinge und Asylsuchende,
denen durch die engagierte Hilfe von zahlreichen Ehrenamtlern der
Zugang zu unserer Gesellschaft und die Integration erleichtert werden.
So war Mohammad Raad mit Recht stolz darauf, dass seine
Deutschkenntnisse schon ausreichten, um sich an diesem Nachmittag mit
Bürgermeister Koester verständigen zu können.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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