Kammerchor sang vor 150 Zuhörern
Weihnachtlicher Nachklang in der Kirche

Der Kammerchor ad libitum Dresden beeindruckte in der Pfarrkirche St. Michael Waldbröl als Gemischter- wie auch als reiner Männerchor mit faszinierendem Klang.   | Foto: Jürgen Sommer
  • Der Kammerchor ad libitum Dresden beeindruckte in der Pfarrkirche St. Michael Waldbröl als Gemischter- wie auch als reiner Männerchor mit faszinierendem Klang.  
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Waldbröl - Kalendarisch war Weihnachten zwar schon mehr als zwei Wochen
vorbei, doch in der Waldbröler Pfarrkirche St. Michael verschaffte
der Kammerchor ad libitum Dresden gut 150 Zuhörern das Erlebnis eines
faszinierenden weihnachtlichen Nachklangs. Der Chor, unter Leitung von
Karsten Sprenger, präsentierte mit acht Sängerinnen und sieben
Sängern 22 Stücke seines Repertoires.

In der Mehrzahl waren es weihnachtliche Weisen aus verschiedenen
Jahrhunderten. Die Atmosphäre an diesem Konzertabend war
ausgesprochen stimmig.

Während draußen Schnee und Nebel die Szenerie beherrschten,
verzauberte der im Altarraum stehende Chor, vor den zwei großen
Weihnachtsbäumen und der angestrahlten Krippe, das Publikum mit
festlichen Weisen.

Modern gesprochen war dies ein perfektes musikalisches „Weihnachten-
reloaded". Als ausschließlich die Männer den Klassiker „Süßer
die Glocken nie klingen" intonierten, war die Aura der Weihnacht
besonders präsent.

Beeindruckend auch das „O magnum mysterium" (Javier Busto), als der
Chor in der Anfangspassage ganz piano, fast instrumental klingend, den
Raum akustisch vereinnahmte, um dann in die üppige, stimmliche Fülle
des Chorgesangs zu wechseln.

Der Dresdener Chor präsentierte sich als wahrlicher Klangzauber aus
dem Elbflorenz, mit überzeugender Stimmkraft, professioneller
Präzision und außergewöhnlicher Wortklarheit und Reinheit in der
Artikulation.

Der Verein zur Förderung der Kirchenmusik an St. Michael hatte mit
dem Engagement des Chores den Musikfreunden in Waldbröl ein großes
musikalisches Erlebnis verschafft.

Das 2014 gegründete Dresdener Vokalensemble besteht vorrangig aus
Sängerinnen und Sängern des damaligen Philharmonischen Kammerchors.
Wie viele Chöre, so führen auch die Dresdener die lateinische
Zusatzbezeichnung „ad libitum" im Namen. Warum? „Üblicherweise
übersetzt man es mit „nach Belieben" und wir wollen damit
ausdrücken, dass wir nur das singen, was uns gefällt", erklärt
Alexander Herklotz, der zweite Vorsitzende des Chores.

In der Tat gefiel es auch dem beeindruckten, sachkundigen Publikum,
das dem Wunsch der Künstler nachkam und nicht nach jedem Musikstück
klatschte, sondern erst am Ende des Konzertes den dann mehr als
verdienten Applaus förmlich aufbranden ließ.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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