Missionsbasar
Wenn der Pfarrer die Reibekuchen brät

Gefragt war auf dem Miba auch Handarbeit aus Papua.  | Foto: Jürgen Sommer
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  • Gefragt war auf dem Miba auch Handarbeit aus Papua.
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Waldbröl - Geschickt wendet Pfarrer Jochen Gran die Reibekuchen im großen
Bräter. Gleich gegenüber dreht ein Spanferkel am Spieß seit vier
Stunden seine Runden. Eis, Kaffee und Kuchen gibt es gleich nebenan im
Eingangsbereich. Es ist der 1. November und seit 1962 findet genau an
diesem Tag der Missionsbasar (Miba) im Gemeindehaus am Wiedenhof
statt. Als Miba ist die Veranstaltung schon lange den Kinderschuhen
entwachsen.

Heute kommen rund 2000 Besucher zum Miba, der für einen Tag das
Gemeindehaus in ein großes Kaufhaus verwandelt: Edelflohmarkt,
Schnäppchenkaufhaus, Boutique, Handarbeitsgeschäft, Imbiss und
Eisdiele, Café und Buchladen mit wohl weit über tausend Druckwerken.

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Alles aus einer Hand, alles in einem Haus. 200 Ehrenamtler sammeln und
sortieren monatelang, füllen für diesen Tag Regale und stellen
Tische auf. 250 Kuchen und Torten, dazu Waffeln und Brote gehen über
die Ladentheken. Stolz bietet der 12-jährige Joost mit seinen
Freunden im Mixer zerkleinerte, tiefgefrorene Früchte, sogenannte
Smoothies, an. Der Miba geht im Angebot mit der Zeit und der Nachwuchs
ist schon am Start. Weit über 20 000 Euro Erlös stehen unter dem
Strich auf der Endabrechnung.

Erlös für Mädchen, die sonst nicht zur Schule kommen

Das Geld wird in Polimo, einer Stadt in West-Papua, dringend
gebraucht, verrät Ehrenamtler Maic Stausberg, der sich bei den
organisatorischen Vorbereitungen mit Engagement um alles kümmert.
„Das im Hochland gelegene Mädcheninternat mit 24 Plätzen wird
weiter ausgebaut und seit Jahren von den Waldbrölern finanziell
unterstützt", erklärt Stausberg. Ohne Internatsunterbringung
könnten die Mädchen aus den abgelegenen Gegenden den täglichen Weg
in die Schule nicht schaffen. Die Holländerin, Schwester Trijntje
Huistra, hat 36 Jahre dort gelebt und das Internat mit aufgebaut.

Alle zwei bis drei Jahre nehmen einige Helfer der Kirchengemeinde die
zweitägige Strapaze der Reise um die Erdkugel auf sich, als Zeichen
der Verbundenheit und um den persönlichen Kontakt zu pflegen.
Schließt der MIBA abends seine Tore, ist für die Ehrenamtler noch
lange nicht Feierabend. Dann wird aufgeräumt und umgeräumt, die
Reste verstaut, geputzt und gewirkt, bis das „Kaufhaus" wieder zum
Gemeindehaus geworden ist.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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