Neue Drehorgel des WKT
Wenn Kurt Mai ein Ding dreht, ist Musik drin

Kurt Mai und die neue WKT Drehorgel mit ihrem Elektronik Geheimnis. | Foto: Jürgen Sommer
  • Kurt Mai und die neue WKT Drehorgel mit ihrem Elektronik Geheimnis.
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Waldbröl - Viele Waldbröler kennen den ehemaligen Gymnasiallehrer und WKT
Vorsitzenden Kurt Mai inzwischen als den Mann an der Drehorgel. Mit
schwarzer Melone auf dem ergrauten Haupt zieht er in unregelmäßigen
Abständen seine kleine Orgel an Markttagen über die Hochstraße.

Neulich stand er aus besonderem Anlass vor dem Büro der Wir für
Waldbröl GmbH – mit einer „neuen“ Orgel. Bevor Kurt Mai den
Neuerwerb vorstellte, erklärte er, wie er zum Drehorgelspieler aus
Leidenschaft wurde. Als vor zehn Jahren Geld für die
Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt fehlte, kam ihm die Idee einen Teil
des Geldes zu „ erorgeln“. In Ermangelung eines eigenen
Instrumentes versuchte Mai im Drehorgelmuseum Marienheide ein
Leihgerät zu ergattern. Vergeblich!

Aber der Tipp, es bei Hans Hammer in Altenkirchen zu versuchen,
führte zum Erfolg. Über viele Jahre wurde zu speziellen Anlässen
eine Orgel bei Hammer ausgeliehen. Bei einem Event auf Panarbora
verlor eine Leihorgel plötzlich ihre Bässe und musste zur Reparatur.
Das Spezialunternehmen Deleika aus Dinkelsbühl reparierte und
überholte die Orgel aus dem Baujahr 1990. Hans Hammer, Inhaber der
Orgel, bot das in Form gebrachte Instrument Kurt Mai, der WKT, für
5200 Euro zum Kauf an (Neupreis 10 000 Euro). Für Kenner ein
Schnäppchen, bei leerer Kasse allerdings ein Ding der Unmöglichkeit.
Da sprang ein Waldbröler Einzelhandelsunternehmer, der das Drama auf
dem Panarbora Event miterlebt hatte, mit 4000 Euro Spende in die
Bresche. Durch weitere Spendeneingänge konnte der Kauf getätigt
werden. Auf dem Markt erklärte Mai die Technik und das Geheimnis des
Neuerwerbs. Normalerweise wird die Melodie beim Drehen der Kurbel von
einem Notenband, das über eine Walze läuft, abgegriffen. Die Pfeifen
der Orgel werden - wie auf dem Band programmiert und eingestanzt - mit
Luft angesteuert. Kurt Mai zeigt auf eine kleines Display auf der
Orgel und lacht:

„Diese Orgel hat neben der Notenbandtechnik zusätzlich ein
Elektronik Bauteil. Ich habe zwei Sticks mitgeliefert bekommen. Darauf
sind 238 Lieder programmiert, die ich über das Display anwählen
kann“. Von der blauen Nacht am Hafen bis zum Westerwaldlied ist die
Auswahl groß! „Manchmal“, so verrät der Drehorgelmann aus
Leidenschaft „singe ich auch - ganz zum Leidwesen meiner Frau –
laut mit!“ Es freut den ehemaligen Lehrer, dass besonders Kinder
begeistert und fasziniert sind!“

Bevor er wieder zur Kurbel greift fällt dem WKT Vorsitzenden ein
lustiger Wortwechsel ein: „Als mir ein Jugendlicher im Vorübergehen
zugerufen hat, da fehle ja das Äffchen auf der Orgel, habe ich ihm
spontan angeboten, dass er sich gerne draufsetzen könne!“ Rot, rot,
rot sind die Rosen, tönt es aus der Orgel. Drei Damen bleiben spontan
stehen, lachen und schunkeln. Wie im Karneval, denn sowohl die
Fröhlichkeit als auch die (Corona) Masken fehlten nicht!

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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