25 Jahre Wir in Eichen
Wir-Gefühl: Fundament der Gemeinschaft

Gabi Hamacher, Lorenz Pevec, Pfarrer Thomas Seibel, Bürgermeister Peter Koester, Helmut Rafalski und Gerhard Lenz (v.l.). | Foto: Jürgen Sommer
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  • Gabi Hamacher, Lorenz Pevec, Pfarrer Thomas Seibel, Bürgermeister Peter Koester, Helmut Rafalski und Gerhard Lenz (v.l.).
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Waldbröl - Wohnblocks aus den 50er und 60er Jahren, bewohnt von sozial schwachen
Bürgern.

Der Zuzug von Menschen mit geringen oder keinen Deutschkenntnissen.
Dazu eine Jugend, die für sich keine Zukunft sieht, das sind die
klassischen Voraussetzungen für einen sozialen Brennpunkt. Wir
brauchen eine soziale Infrastruktur, so hieß es vor 25 Jahren in
Eichen, einem Siedlungsschwerpunkt am nördlichen Rand der Stadt
Waldbröl.

Aus diesem „Wir“-Gefühl heraus schafften es weitsichtige Bürger
das Problem anzufassen. Helga Semmler, verstorben am 18. März diesen
Jahres, stand damals in der ersten Reihe und mahnte: „Wir brauchen
einen Verein, der sich kümmert!“

Am 11. April 1994 lud sie zur Gründungsversammlung ein. Mit der von
Gerhard Lenz entworfenen 20-seitigen Verfassung war die
Bürgergemeinschaft „Wir in Eichen“ als Verein geboren. Am 14.
April 2019, fast auf den Tag genau, feierte sie ihr 25-jähriges
Bestehen. Lorenz Pevec war damals Stadtdirektor und erinnerte in
seinem Festvortrag im Haus für Alle an den teils schwierigen Weg,
aber vor allem an die Erfolge, die bis heute zu verzeichnen sind.

Viele Namen sind hiermit verbunden. Vereinen und den Kirchen, der AWO
und dem IB sowie der Stadt, ist es mit Hilfe von professionellen
Sozialarbeitern und den zahlreichen Ehrenamtlern über die Jahre
gelungen, das Image von Eichen überwiegend zum Positiven zu
verändern.

Der Kindergarten im Stadtteil, das Nachbarschaftsbüro, die
Chorgemeinschaft, eine Familienberatung und Sprachangebote, vieles
davon unter der Leitung des IB, wie Gabi Hamacher darstellte, sie alle
leisten bis heute einen Beitrag zur sozialen Einbindung der Menschen.
Nicht vergessen sollte man die Grundschule am Isengarten mit ihren
engagierten Lehrerinnen und Lehrern. „Die Elternsprechtage wurden
oft zur Sprechstunde mit Sozialberatungs-Schwerpunkt“, so Pevec. Mit
Sommerfesten und der jährlichen Müllsammelaktion, mit
Kunstausstellungen und der Beteiligung des Engelschores auf dem
Weihnachtsmarkt, ist vor allem die Jugend der Bürgergemeinschaft seit
langem im Stadtbild präsent.

Für Bürgermeister Peter Koester ist die integrative Arbeit, die der
Verein leistet, so wichtig wie je zuvor. Dass die zahlreichen
Herausforderungen, die die gesellschaftlichen Veränderungen immer
wieder mit sich bringen, nur durch den Einsatz von vielseitigem
ehrenamtlichem Engagement abzuarbeiten sind, darauf wies er mit Dank
in seinem Grußwort hin! Helmut Rafalski, erster Vorsitzender der
Bürgergemeinschaft, nahm die vielen Glückwünsche und die
Zuwendungen sichtlich gerührt entgegen. Der Verein „Wir helfen vor
Ort“ wird der Bürgergemeinschaft eine Tischtennisplatte aus Beton,
im Wert von 2000 Euro spendieren, sobald der Standort geklärt ist.
Das versprach deren Vorsitzender Eckhard Becker.

Der Jugendchor der Mennoniten-Brüdergemeinde sorgte für die
musikalische Begleitung der Feierstunde und die Leiterin des
Engelschores, Rosi Spieß-Wutschke, erfreute mit ihren
Gesangsvorträgen. Zum Schluss erinnerte Gerhard Lenz an den
Leitspruch der Bürgergemeinschaft:

„Tut die Augen auf und suchet, wo ein Mensch oder ein Menschen
gewidmetes Werk ein bisschen Zeit, ein bisschen Freundlichkeit, ein
bisschen Teilnahme, ein bisschen Gesellschaft, ein bisschen Arbeit
eines Menschen braucht“ (Albert Schweitzer).

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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