Bürgermeisterin Horst
Aus der CDU ausgetreten

Ab sofort parteilos: die Weilerswister Bürgermeisterin Anne Horst. | Foto: CR
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Weilerswist - Es ist gerade einmal sechs Wochen her, dass sich der Weilerswister
CDU-Gemeindeverband – ebenso wie die CDU-Fraktion im Gemeinderat und
die Kreispartei – geschlossen hinter die öffentlich in die Kritik
geratene Bürgermeisterin Anne Horst gestellt hat. Mittlerweile haben
CDU, SPD und FDP die Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin
aufgekündigt und streben sogar ein Abwahlverfahren an und Anne Horst
ist aus der CDU ausgetreten.

Auslöser war, dass einer Sitzung von anberaumten Anne Horst zum Thema
Haushalt - bis auf die Grünen - alle Fraktionen ferngeblieben seien,
um sich, so Horst, „stattdessen im stillen Kämmerlein über ihr
weiteres Vorgehen gegen mich abzustimmen.“

„Es spricht für sich und bestätigt die Erfahrungen aus meiner
bisherigen Amtszeit, dass einige Ratspolitiker lieber den guten Draht
zur Presse und ihre damit verbundene Eigendarstellung pflegen als das
direkte Gespräch mit mir zu suchen“, erklärte Anne Horst in einer
Pressemitteilung. Dennoch betrübe sie dieser Vorstoß persönlich
sehr, „da ich mich immer für einen guten Kontakt zu allen
Fraktionen im Weilerswister Gemeinderat engagiert habe.“

Menschlich zutiefst enttäuscht habe sie der fehlende Rückhalt in der
CDU-Fraktion und das intrigante Verhalten einiger Mitglieder.
„Damit“, so die nun parteilose Bürgermeisterin, „entlarven sich
die Solidaritätsbekundungen der CDU, wie sie noch vergangenen Monat
im Rahmen einer Pressekonferenz verlautbart wurden, nunmehr als reine
Heuchelei.“

Horst weiter: „Es stimmt mich mehr als nachdenklich, ja traurig,
dass sich offenkundig eine ganze Fraktion von den verletzten
Eitelkeiten und Partikularinteressen einzelner Mitglieder vereinnahmen
lässt. Das ist auch der Lokalpresse nicht entgangen, die das in
Artikeln und Kommentaren aus jüngster Zeit zum Ausdruck brachte. Dass
die affärenträchtige Phase von vor einigen Jahren offenkundig noch
in der Weilerswister CDU-Fraktion nachwirkt, sollte deren Mitgliedern
zu denken geben.“

Ebenso enttäuschend findet Anne Horst, dass sich einige Bürger von
der negativen Stimmungsmache aus den Reihen der Politik hätten
infizieren und instrumentalisieren lassen. „Umso mehr freut es mich,
wenn ich bei meinen Terminen als Bürgermeisterin so großen Zuspruch
und positive Bestärkung von den Bürgern der Gemeinde erfahre, wie
das bislang immer der Fall war.“
„Ich muss betonen, dass wir es in der aktuellen Verwaltungsarbeit
mit einigen Säumnissen zu tun haben, die bereits vor meiner Amtszeit
die Gemeinde belastet haben. Aber auch diesen Dingen habe ich mich als
Bürgermeisterin mit der notwendigen Sachlichkeit gestellt, um sie im
Sinn der Gemeinde Weilerswist abzuarbeiten“, so Anne Horst weiter.S

ie wolle sich auch weiterhin um die Belange der Bürger anstatt um
parteipolitisches Gezänk und die Profilneurosen einiger Protagonisten
kümmern. Allerdings sei, wie bereits geschildert, eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der eigenen Partei und Fraktion,
also der CDU, nicht mehr in der Form möglich, wie es notwendig wäre.

Anne Horst „Um mich ganz klar und noch stärker als bisher als
Ansprechpartnerin aller Weilerswister Bürger zu positionieren und im
Sinne der Gemeinde handeln zu können, werde ich mein Amt als
stellvertretende Gemeindeverbandsvorsitzende der Weilerswister CDU mit
sofortiger Wirkung niederlegen. Zudem werde ich mein CDU-Parteibuch
zurückgeben, um mich fortan als parteilose Bürgermeisterin um die
Belange der Gemeinde Weilerswist zu kümmern.“

„Ich würde es bedauern, wenn durch meinen Parteiaustritt die
Freundschaft zu all jenen Mitgliedern der CDU-Partei und -Fraktion
getrübt würde, die mich bislang mit Rat und Tat unterstützt haben
und die keine Schuld an der aktuellen Entwicklung haben“, betont die
Bürgermeisterin. „Aber ich bin mir sicher, dass die echten unter
den politischen Freunden meinen Schritt nach all dem Vorausgegangenen
verstehen werden.“

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