Jubiläumsfeier des Integrationsrates der Stadt
30 Jahre Arbeit für Vielfalt und Teilhabe

- Poetry Slam von Larissa Hensen in den Pausen der Podiumsdiskussion unter Moderation von Julia Drexler (3. von links) - die Teilnehmenden sind v.l.n.r. Giovanna Keilhau, Gerrit Vogelgesang, Halis Özdogan, Tuncay Erdemir, Vedat Dural, Ute Billesfeld.
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Wesseling. Alle Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen zur Jubiläumsfeier des Integrationsrates der Stadt Wesseling. Seit 30 Jahren setzt er sich für Vielfalt und Chancengerechtigkeit ein. Integration geschieht nicht einfach so. Schon 1970 beantragte Alfons Müller als Vorsitzender der CDU-Fraktion die Einrichtung eines Ausschusses für Gastarbeiter-Probleme. 1977 wurde dann der Arbeitskreis für Ausländerfragen gegründet.
Die Stadt Wesseling richtete schließlich 1995 den ersten Ausländerbeirat ein. Er hat als kommunalpolitisches Organ der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund die Aufgabe, die besonderen Belange und Interessen der Migrantinnen und Migranten in den kommunalpolitischen Willensbildungsprozess einzubringen. Als gewählte Interessenvertretung engagiert er sich für Antidiskriminierung, Antirassismus und die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe. Aus einem beratenden Ausländerbeirat wurde in den 30 Jahren ein mitgestaltendes Organ. Dem Gremium gehören aktuell 15 stimmberechtigte Mitglieder an und zwar 8 gewählte Migrantenvertreter und 7 vom Rat der Stadt Wesseling entsandte Ratsmitglieder. Ausschussvorsitzende ist Giovanna Keilhau, Stellvertreter sind Ismail Celik und Paul Sedzro.
Gemeinsam mit der Fachstelle Integration der Stadt Wesseling wurde die Jubiläumsfeier im Rheinforum organisiert - mit Poetry Slam der Hürther Abiturientin Larissa Hensen, die eigene Geschichten und Gedanken zum Thema in einer berührenden Form vortrug, und Live-Musik von der Band On Cue um Alexandra Stegh, ebenfalls Mitglied im Integrationsrat. Monika Engels-Welter, erste stellvertretende Bürgermeisterin und Mitglied des Integrationsrates, Giovanna Keilhau, Vorsitzende des Integrationsrates, und Gerrit Vogelgesang, städtischer Integrationsbeauftragter, begrüßten die Anwesenden.
Unter Moderation von Julia Drexler von Radio Erft beleuchtete eine Podiumsdiskussion mit ehemaligen Mitgliedern des Integrationsrates die Herausforderungen und Fortschritte der letzten 30 Jahre: mit Ute Billesfeld, Vedat Dural, Tuncay Erdemir, Halis Özdogan sowie Gerrit Vogelgesang und Giovanna Keilhau. Besondere Projekte des Integrationsrates wurden vorgestellt. Die Bedeutung der Arbeit dieses Gremiums für Wesseling - in der Stadt leben Bürgerinnen und Bürger aus 111 Nationen - wurde herausgestellt. Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - deshalb heißt das Gremium seit 2018 auch nicht mehr Ausländerbeirat und besteht nicht nur aus gewählten Migrantenvertreterinnen und -vertretern, was die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat erheblich erleichtert. Eingeschlossen werden auch Spätaussiedler aus Russland und anderen osteuropäischen Ländern.
Zudem war die Feier gleichzeitig der Auftakt zur Integrationswahl 2025 – mit wichtigen Informationen über die Aufgaben und die Rolle des Integrationsrates sowie zur Wahlordnung. Die Neuwahl des Integrationsrates findet in diesem Jahr zusammen mit der Stadtratswahl am 14. September statt. In einem Flyer der Stadtverwaltung werden Fragen dazu beantwortet: Wer darf den Integrationsrat wählen? Wer kann für den Integrationsrat kandidieren und gewählt werden? Was muss jemand dafür tun, damit sie oder er gewählt werden kann. Am 21. März wird die Bekanntmachung zur Wahl veröffentlicht. Wahlvorschläge können bis zum 7. Juli eingereicht werden. Fachlichen Input lieferte Tayfun Keltek vom Landesintegrationsrat mit einem Vortrag über die Rechte, Pflichten und Aufgaben eines Integrationsrates.
Die Migrantenorganisation www.Albatros.International informierte an einem Stand über ihre Arbeit. Sie hatte gemeinsam mit dem Frauenbeirat der DİTİB Mimar Sinan Camii Moschee auch ein tolles Büffet mit internationalen Spezialitäten organisiert. So konnte man nach dem offiziellen Teil noch an Stehtischen ins Gespräch kommen - bei Leckerem für das leibliche Wohl und bei vielfältiger Musik von der Kölner Formation On Cue, die vorwiegend Covers aus den Bereichen Funk, Jazz und Soul spielte - mit treibenden Grooves, spannenden Improvisationen bis zu soften Balladen.
LeserReporter/in:Anita Brandtstäter aus Köln |
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