23. Jahrestag der Unabhängigkeit von Köln
Großes Fest zum „Wexit“

"Wesseling Wonder", "Evonik Caipirinha" und "Coco Evonik" - diese drei alkoholfreien Frucht Cocktails werden seit vielen Jahren vom Chemiegiganten Evonik beim Stadtfest verkauft. Der Erlös ist immer für einen caritativen Zweck in der Stadt am Rhein. | Foto: Montserrat Manke
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Wesseling. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, da ist es gut, wenn man alles da findet, wo es schon immer  ist: Den Stand des türkisch-islamischen Kulturvereins mit dem Döner links vom Rathaus, gegenüber die Frucht-Cocktails der Evonik, daneben asiatische Küche mit der LYB (LyondellBasell) und ein Stückchen weiter steht die Shell, und graviert den eigenen Namen (oder welchem auch immer) auf einen Kuli mit Textmarkerfunktion.

Einen Moment der Ruhe bekommt man wieder bei der „Auszeit“ in der Kirche St. Germanus, Action und Trubel auf der „Kindermeile“, wo jedes Jahr tolle kostenlose Angebote für „uns Pänz“ auf die kleinsten Festbesucher warten, und eine breitgefächerte Palette an Kunst bei der „Wessinale“ auf „Ruttmanns Wiese“. Dazu die ganzen Sportangebote, die Info-Stände der Vereine mit vielen Angeboten und „Goodis“ zum Mitnehmen, zwei Bühnen mit Programm und am Abend vorher das Open-Air-Konzert am Rhein, welches immer um Mitternacht mit einem tollen Feuerwerk endet.

Tausende feierten letztes Wochenende die 22. Auflage des städtischen „Unabhängigkeitswochenendes“, denn als solches wurde das Stadtfest erstmals zelebriert, 2001 anlässlich des 25. Jahrestages der Rückkehr in die kommunale Selbstverwaltung. Mittendrin der Bürgermeister, der den ganzen Tag wie immer korrekt (und das bei der Hitze!) im dunklen Zwirn Präsenz zeigte: „Eine gelungene Freudenfeier für die Unabhängigkeit“, so das Fazit von Ralph Manzke, der am Nachmittag seine Aufgabe als Verbandsvorsteher der Volkshochschule Rhein Erft am Stand selbiger auf Ruttmanns Wiese wahrnahm.

Vor 49 Jahren hatte Wesseling erfolgreich gegen die Eingemeindung nach Köln zum 1. Januar 1975 im Zuge der Gebietsreform geklagt, und belohnt wurde das am  1. Juli 1976 -  die Stadt am Rhein war wieder selbstständig. Und genau deswegen wird seit 2001, da war das 25-Jährige Jubiläum, immer am ersten Juli Wochenende ein großes Stadtfest zelebriert, um an den „Wexit“ zu erinnern - bis auf 2021, da fiel das Fest der Corona-Pandemie zum Opfer.

Die Devise, die schon für den Weihnachtsmarkt gilt, nämlich „von Wesselingern für Wesselinger“ klappte auch bei der 22. Auflage des Festes ganz hervorragend, und das gefiel nicht nur den Ortsansässigen, sondern auch Besuchern aus der Umgebung, wie Marianne, Biggi und Friederike, die gerade über die Wessinale schlenderten: „Uns hat eigentlich alles gut gefallen, wir sind einmal rund gegangen, freuen uns jetzt über die Kunst hier“, so das gut gelaunte Trio.

Die Mühe vieler Teilnehmenden lag im Detail, so bot zum Beispiel der Brühl-Wesselinger Verein „Miteinander Rheinland e.V.“, der sich als Brücke zwischen der deutschen Gesellschaft und den Menschen mit Migrationshintergrund versteht,  hausgemachtes Hibiskus-Sirup oder einen echten „Dilek“, einen türkischen Mokka, gewürzt mit Nelken und Zimt, wie Fatime Gökalp vom Vorstand erläuterte.

Einmal über die ganze Stadt blicken bei Kuchen und Kaffee konnte man beim Rathauscafé oben im Rathaus, auch wenn hier am Aufzug Geduld gefragt war, denn der große Lift war außer Betrieb - aber wer wollte, konnte natürlich die acht Stockwerke hoch laufen.

Und auch der verkaufsoffene Sonntag wurde genutzt, die Geschäfte in der Innenstadt hatten offen und boten passend zum Stadtfest spezielle Angebote und die Gelegenheit in aller Ruhe mit der Familie zu shoppen.

Zwei Ehrungen gab es ebenfalls,  dem Wesselinger Künstler Dennis Josef Meseg wurde die Kulturplakette der Stadt verliehen und Monika Kübbeler bekam die Sportplakette 2023 der Stadt.

Kübbeler ist seit über 50 Jahren im TuS Wesseling aktiv und hat auch über den Verein hinaus die Sportpolitik und -entwicklung in Wesseling geprägt. Als junges Mädchen war sie selbst in verschiedenen Sportarten im Verein aktiv, übernahm als Jugendliche erste Aufgaben und Verantwortung, indem sie als Gruppenhelferin und später auch viele Jahre als Übungsleiterin im Kinderturnen tätig war.

Ab 1999 initiierte sie als sportliche Leiterin des Vereins zahlreiche Projekte und sorgte für weitere Abteilungsgründungen wie Korfball und Gesundheitssport. 2013 wurde sie zur Vorsitzenden des Vereins gewählt und führt ihn seit nunmehr zehn Jahren. Mit viel Engagement und Leidenschaft setzt sie sich für ein vielfältiges und bezahlbares Sportangebot im Verein und als Mitglied des Sportausschusses für ganz Wesseling ein.

Dennis Josef Mesegs Corona-Installation „It is like it is“ mit der Bronzestatue „Hope“ inmitten des Kunstwerkes ist mittlerweile international bekannt. Im Jahr 2020 entwarf er die Installation „Broken/(Un)broken“ und präsentierte diese vergangenes Jahr zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auch auf dem Wesselinger Rathausplatz.

Mit seiner Installation „Absolvo te!“ machte Meseg auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche aufmerksam. Seine neueste Installation „Shattered Souls... in a Sea of Silence“ greift dieses Thema erneut auf. 333 kleine Schaufensterpuppen, in den Farben der Unschuld und der Kurie eingewickelt, wurden anlässlich des Weltjugendtages im August 2023 vor dem Kölner Dom aufgestellt.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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