Endlich wieder RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert
NoireRouge Trio begeisterte
Wesseling. Hoppel Grassmeier vom Verein RheinKlang 669 eröffnete das erste Wohnzimmerkonzert 2021 in Mines Spatzentreff - nach über acht Monaten Zwangspause durch den Corona-Lockdown. Es konnte ganz kurzfristig organisiert werden. Er freute sich sehr mit den Künstlern vom NoireRouge Trio - das sind Tatjana Schwarz, Gesang, und Birgit Fleig, Piano, sowie Johannes Bongartz, Gitarre. Das Wetter war optimal für ein Open Air Konzert unter dem Schirmhimmel der Bahnhofstraße.
Und jetzt geht es in der Veranstaltungsplanungen von RheinKlang 669 Schlag auf Schlag weiter. In der Pause informierte Daniela Spatz über die weiteren Termine;
6. August Wohnzimmerkonzert mit der Band Schank und kölschem Tresenfolk,
20. August Wohnzimmerkonzert mit dem Singer-Songwriter Joe Bennick aus Brühl, der in Wesseling wohlbekannt ist.
Am 4. September - am Wochenende des Wesselinger Oldtimertreffens - sollen auch die 5. Wesselinger Lichter an der Rheintreppe am KD-Anleger stattfinden.
NoireRouge brachte ein sehr kurzweiliges Programm - früher mussten die Songs ja auf eine Single-Platte passen - und so hatten sie für jeden der beiden Sets jeweils 13 Lieder vorbereitet - von „Roten Rosen“ und „Blauen Engeln“, Lieder „von Marlene über Zarah bis Knef“. Lieder, die mal etwas sentimental sind, aber auch witzig und für ihre Zeit fortschrittlich provokativ – es war eine musikalische Kulturgeschichte über fast 60 Jahre. Besonders die beiden Damen waren selbstverständlich elegant in rot-schwarz gekleidet - auch eine Augenweide! Und Tatjana Schwarz moderierte unterhaltsam und sympathisch - nie mit zu viel Worten.
Hildegard Knef war am häufigsten dabei - mit bekannteren und auch nicht so bekannten Liedern wie: "Berlin, Dein Gesicht hat Sommersprossen", "Ohne Dich", "Sei mal verliebt", "Ich gebe alles auf", "Doch hör nicht auf mich", "Ich fühle mich schuldig", "Du bist mein Salz in der Suppe", "Illusionen", "In dieser Stadt", "Eins und Eins", "Tapetenwechsel", "Ball Paré", "So oder so", "Ich bin zu müde", "Ich möchte am Montag mal Sonntag haben". Knef war als eine der bedeutendsten deutschen Schauspielerinnen nach dem 2. Weltkrieg. Ihren künstlerischen Durchbruch erzielte sie mit dem ersten deutschen Nachkriegsfilm „Die Mörder sind unter uns“, eine Abrechnung mit dem Nationalsozialismus. Weltbekannt wurde sie auch als Musicalstar am New Yorker Broadway.
Mit Zarah Leander startete das Trio: auf "Nur nicht aus Liebe weinen" folgten im Programm ihre immer noch sehr ganz bekannten Lieder: "Kann denn Liebe Sünde sein", "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen", das war Filmmusik aus den Jahren 1937 bis 1942.
Die dritte Diva war Marlene Dietrich, eine der wenigen deutschen Schauspielerinnen, die in den USA Karriere machte, mit ihren großen Liedern: "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" aus dem "Blauen Engel" von 1930, "Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre" ,"Der Schleier fiel" und "Jonny".
Tatjana Schwarz brachte die Lieder mit ihrer gefühlvollen, tiefen Stimme werkgetreu 'rüber, und Birgit Fleig und/oder Johannes Bongartz begleiteten sie einfühlsam mit dem Piano bzw. der Gitarre. Bei einigen Liedern präsentierten sie sich auch als echtes Trio. Johannes Bongartz ist in Wesseling wohlbekannt als Gitarrenlehrer und Leiter der Cantina-Band der Evangelischen Kirchengemeinde. An der „Hoogeschool voor de Kunsten" Arnhem, Niederlande, hat er ein Studium in Jazz- und Popularmusik absolviert.
Auch zwei Songs der Comedian Harmonists kamen besonders gut an: "Lass mich Dein Badewasser schlürfen" und "Mein kleiner, grüner Kaktus", der als Zugabe noch einmal gespielt wurde - mit vielstimmigem Chor der zahlreich erschienen Konzertbesucher. Der Hut wurde gut gefüllt, die drei Künstler wollen die Hälfte ihrer "Gage" für die Fluthilfe nach dem schrecklichen Unwetter in unserer Region spenden: 240 Euro.
Zum Abschluss hatte sich das NoireRouge Trio eines der bekanntesten Lieder von Hildegard Knef aufgehoben: "Für mich soll's rote Rosen regnen". Und Tatjana Schwarz hatte sich etwas besonderes einfallen lassen. Der Strauß roter Rosen, der zunächst die "Bühnendekoration" auf dem roten Teppich vor Mines Spatzentreff vervollständigte, war gar nicht für sie gedacht, sondern sie ließ die Blumen durch Hoppel Grassmeier an das Publikum verteilen, damit jeder auch etwas nach Hause mitnehmen konnte, das ihn an einen schönen Abend erinnert.
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