Trotz Eröffnung bei Landregen
Tolle 5. Wesselinger Lichter von RheinKlang 669
Wesseling. Vor den 5. Wesselinger Lichtern begann der Landregen - normalerweise hätte man sich über etwas Regen gefreut. Aber für diese stimmungsvolle Veranstaltung passte es gar nicht, denn es war schon alles aufgebaut - die Lichtertüten säumten die Wege zum Rheinufer an Ruttmanns Wiese. Und auch auf der Rheintreppe hatte das RheinKlang 669 Organisationsteam viele Lichtertüten platziert, die jetzt alle durchweichten. Bei Sonnenschein konnte noch der Soundcheck für die Lesung von Helga Rost und für den Musikauftritt von Cayu aus Bonn gemacht werden. Es war aber Land in Sicht - der helle Streifen über Wesseling wurde immer größer, die Sonne kam heraus und über dem Rhein bildete sich ein schöner Regenbogen.
Nach der kurzen Begrüßung von Hoppel Grassmeier bei strömendem Regen kam wieder zur Eröffnung RheinSamba - dieses Mal nach einem Trommel-Workshop mit Hómêro Cortés aus Bogotá, Kolumbien. Und so waren sie in besonders großer Besetzung da - mit dem Dozenten und allen Workshop-Teilnehmern. Und sie trommelten mit großer Energie dann endgültig den Regen weg. Bei der Wesselinger Samba-Gruppe steht der Spaß im Vordergrund und nicht die Perfektion. Inzwischen hat der rührige Verein jetzt RheinSamba Kids initiiert. Proben sind mittwochs um 17:45 Uhr im Blauen Haus.
Anschließend ergriff das SPD-Ratsmitglied Ute Meiers das Wort und überreichte Spendenschecks an den Veranstalter der 5. Wesselinger Lichter RheinKlang 669, vertreten durch Hoppel Grassmeier, Daniela Spatz, Mandy Ansey, Susanne Giesen-Pätz und Anita Brandtstäter, sowie an Rheinsamba, vertreten durch Jam DeeDerigs und Claudia Peters. Sie würdigte das kulturelle Engagement der beiden Vereine für die Stadt Wesseling und meinte, dass ihre Aufwandsentschädigungen als Ratsmitglied dort besser aufgehoben sind.
Nach der Eröffnung durch RheinSamba gab es eine Lesung von Helga Rost - seit Beginn der Wesselinger Lichter ist die Wesselinger Autorin immer dabei. Sie referierte in einem kurzen Essay „Weißt Du, wieviel Sternlein stehen?“ über Sterne und Planeten und deren Wirkung auf alle Wesen, die abhängig vom Kosmos existieren. In diesem Zusammenhang bezog sie sich auf die Geschichte vom „kleinen Prinzen“, in der sich Antoine de Saint-Exupéry mit dem Sinn des Lebens auseinandersetzt. Zum Abschluss rezitierte sie noch ein ernstes Gedicht, das inspiriert wurde durch die Kriegsereignisse in der Ukraine.
Und danach gehörte die Bühne auf dem Rheinboulevard Cayu - mit Weltmusik und eigenen Liedern. Die Tribüne auf der Rheintreppe füllte sich - bis zu 450 Zuschauer waren da. Cayu bedeutet Holz auf Indonesisch - dies spiegelt die Philosophie der Band wider: ihre Lieder werden vorwiegend auf hölzernen Instrumenten aufführt: Geige:Eva Henneken ist auch Sängerin und Songwriter; Gitarre: der Schotte John Hay ist ebenfalls Sänger und Songwriter; Kontrabass: Guga Paris ist in jedem Genre zu Hause, begleitet von Keyboard: Budi Rosadiawan aus Indonesien ist ein begnadeter Pianist, und Perkussion: Alexandre Paris ist leidenschaftlicher Schlagzeuger aus Brasilien. Die Lieder von Cayu sind lyrisch und bodenständig, oft dynamisch. Sie spielen auch traditionelle Weltmusik in zehn verschiedenen Sprachen.
Im Dunkeln - nachdem sie beim Schützenumzug zum 150-jährigen Jubiläum der Schützenkameradschaft Berzdorf von 1872 schon durch einen Regenguss durchnässt wurden - musste das Tambourcorps "Gut Klang" 1923 Keldenich unter dem Dirigat von Frank von Bornstaedt spielen: ihr modernes Spielmannszug-Programm mit amerikanischen Volksweisen, einem klassischen Marsch "Petersburg", der Dudelsack-Hymne "Highland Cathedral" und mit einem Karnevalsmedley kam bei den Zuschauern gut an - genauso wie die launige Moderation ihres Vorsitzenden Ralf Borchers.
Das erste Mal in Wesseling: The Happy Gangsta aus Düsseldorf - und sie machten Party. Einige trauten sich auch, auf dem Rheinboulevard darauf zu tanzen. Eine Band mit ganz abwechslungsreichem Repertoire, selbstgemachten geistreichen Songs sowie Bläser-Soli mit Trompete: Blasius Maltzahn, und Saxophon: Rolf Springer. Und der Schlagzeuger Timafei Birukov ist gleichzeitig der Bassist auf einem E-Piano. An der Gitarre Nathalie Astor. Die deutschen Texte rankten sich um die Liebe, das Geld und das Glück - als Zugabe um die Badewanne. Und das im Tanzstil - mit viel Ska, Polka, Latin, Pop, Funk. Mit Hut und Spaß brachten sie Glück und Lebensfreude 'rüber.
Letzter Act war der Auftritt des großartigen Mathias Nelles - leider war die Treppe schon etwas leerer aufgrund des feuchten und kalten Wetters, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Als Entertainer mit enormer Spielfreude gelang es ihm, zwischen Rock/Pop Classics und Kölschen Songs aus seinem breiten Repertoire beinahe perfekte Brücken zu schlagen. Er machte wieder aus seinem Auftritt einen Publikumsevent und nahm deren Stimmung bei der Song-Auswahl auf. "Wie ich mein Publikum begeistere? Mit einer großen Portion Leidenschaft, Instinkt für die richtigen Songs zum richtigen Zeitpunkt, viel Humor und einer großen Prise Frechheit." Und das gelang ihm auch zum Abschluss der erfolgreichen 5. Wesselinger Lichter wieder großartig.
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