Leserreporter*innen veröffentlichen ihre Beiträge nicht als Mitglied der Redaktion.

Texte der Leserreporter*innen sind nicht von der Redaktion beauftragt und geben deshalb auch nie die Meinung der Redaktion oder des Verlages wieder. Beiträge von Leserreporter*innen werden im Sinne der freien Meinungsäußerung von der Redaktion nicht zensiert oder redigiert (redaktionell bearbeitet). Es steht den Usern unserer Portale frei, Beiträge im Sinne der AGB zu kommentieren und/oder die Verfasser*innen der Beiträge direkt zu kontaktieren.

Heimspiel für Genoveva dos Santos
Unterhaltsame und gut besuchte Neujahrsgala

Viel Applaus für das Wiener Duo Genoveva dos Santos (Sopran) und István Mátyás (Klavier) bei der Neujahrsgala im Rheinforum.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Viel Applaus für das Wiener Duo Genoveva dos Santos (Sopran) und István Mátyás (Klavier) bei der Neujahrsgala im Rheinforum.
  • Foto: Anita Brandtstäter
  • hochgeladen von Anita Brandtstäter

Wesseling. Gut besucht war der große Saal des Rheinforums mit Blick auf den Rhein am Freitag. Die Stadt Wesseling hatte zur Neujahrsgala mit dem Wiener Duo Genoveva dos Santos, Sopran, und István Mátyás, Klavier, eingeladen. Und es war ein musikalisches Feuerwerk zum Neuen Jahr mit den Lieblingsliedern der Sängerin mit Wesselinger Wurzeln. Gleich zum Start erklang "Jedes kleine Mädel hat eine kleine Lieblingsmelodie" von Robert Stolz aus der Revueoperette "Himmelblaue Träume", 1934 uraufgeführt in Zürich. Und es hätte auch das Motto des Konzertes sein können.
 
Deutsche Schlager - bekannte und weniger bekannte - begeisterten die Zuhörerinnen und Zuhörer sowohl zum Beginn als auch zum Abschluss des Neujahrskonzertes. Da standen auf dem Programm von Robert Stolz "Hallo, du süße Klingelfee" über das "Fräulein vom Amt" aus der Operette "Tanz ins Glück", 1920 in Wien uraufgeführt, und "Ich möcht' einmal wieder verliebt sein" aus der Operette "Mädi", 1923 in Berlin uraufgeführt. Aber auch die nicht so bekannten Lieder kamen bestens an, weil sie Genoveva dos Santos amüsant und keck interpretierte: von Gerhard Bronner/Peter Wehle "Verrückt nach Verrückten", ein Cha Cha aus dem Lustspiel "Rabenmutter" von Hans Holt, 1959 in Wien uraufgeführt, und von Eduard May "Du bist als Kind zu heiß gebadet worden", 1928 aufgenommen von Paul Godwin und seinen Jazz-Symponiker" - ein Stück "von einem Meyer", wie Genoveva dos Santos in ihrer Moderation erläuterte, hat bei ihren Konzerten Tradition! Und beim Finale brachte sie dann absolute Evergreens: von Peter Kreuder "Musik! Musik! Musik! - Ich brauche keine Millionen" aus dem Revuefilm "Hallo Janine" von 1939 mit Marika Röck in der Hauptrolle, von Friedrich Schröder "Ich tanze mit dir in den Himmel hinein" aus dem Screwball-Komödienfilm "Sieben Ohrfeigen" von 1937 mit dem damaligen Traumpaar Lilian Harvey und Willy Fritsch und wieder von Robert Stolz "Ich sing' mein Lied heut' nur für dich", ein Walzerlied aus dem Film "Mein Herz ruft nach dir" von 1934 mit Jan Kiepura und Marta Eggerth.

Genoveva dos Santos lud die Gäste aber auch in diverse Urlaubsländer ein und präsentierte sensible Interpretationen von Liedern in verschiedenen Sprachen. Zunächst ging es nach Spanien mit Isidoro Hernandez andalusischem Volkstanz "Sevillanas" aus "Flores de Andalucia", ein Werk der Romantik, und dann nach Argentinien mit dem Tangolied "Volver" von 1934 von Carlos Gardel, einer der wichtigsten Persönlichkeiten für die Entwicklung des Tangos im 20. Jahrhundert. Zum Abschluss der ersten Programmhälfte machte das Duo einen Abstecher nach Frankreich. Das impressionistische Lied von Francis Poulenc "Les chemins de l'amour" nach Jean Anouilhs Bühnenstück "Léocadia" von 1940 zeichnet sich durch eine klare Melodieführung aus. Und "C'est si bon", 1947 von Henri Betti für Jean Marco geschrieben, war ein perfekter Abschluss der ersten Programmhälfte - jeder kennt die Version von Yves Montand, und Louis Armstrong hat den Song zum Jazz Standard gemacht.

Die zweite Programmhälfte eröffnete István Mátyás mit einem Klaviersolo als Ouvertüre, dem angenehm tonalen und romantisch idealisierten Walzer aus der Oper "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss, 1911 in Dresden uraufgeführt. Damit bewies der aus Ungarn stammende Pianist seine Virtuosität, aber auch Einfühlsamkeit, die ihn als idealen Begleiter seiner Frau auszeichnen. Mit den nächsten beiden klassischen Liedern wurden die Urlaubsreisen fortgesetzt: zunächst nach Polen mit Fryderyk Chopins "Życzenie - The Maiden's Wish" von 1827 und zum Abschluss nach Italien mit Vincenzo Bellini" "Vaga luna che inargenti" von 1838. Genoveva dos Santos interpretierte wunderschön die fließenden Melodielinien des Opernkomponisten.

Für den Pop-/Musical-Teil des Programms griff die Sängerin dann zum Mikrofon und zeigte ihre stilistische Vielfalt. Ein wenig melancholisch wurde es zunächst bei Claude-Michel Schönbergs "I Dreamed a Dream" aus dem französischen Musical "Les Misérables", 1980 uraufgeführt in Paris, und der Soul-Ballade über die Affaire eines verheirateten Manns "Saving All My Love for You" von Gerry Goffin/Michael Masser, die Whitney Houston 1985 gesungen hat. Hoffnungsvoll war Alan Menkens "Beauty and the Beast" aus dem gleichnamigen Musical nach dem Disney-Film bzw. nach einem französischen Volksmärchen, 1993 uraufgeführt in Houston und am Broadway, und zum Abschluss wurde es wieder romantisch mit Jerome Kerns "The Way You Look Tonight" aus dem Hollywood-Musical "Swing Time", einem Film von 1936 mit Fred Astaire. Der Song bekam nicht nur einen Oscar, sondern war auch Platz 1 der amerikanischen Hitparade. Und ein wirkungsvoller Abschluss des Konzertes.

Viel Applaus gab es für das Wiener Duo! Die Zugabenrufe wurden erhört mit einer gefühlvollen Version von "Have I Told You Lately That I Love You?", einem Song von Scotty Wiseman, den dieser für den Musical-Film "Sing, Neighbor, Sing" von 1944 geschrieben hat. Viele Pop-Künstler adaptierten später diese Country Music. Genoveva dos Santos konnte nach einigen Dankesworten, insbesondere an ihre Mutter, die Kirchenmusikerin Ursula Papon, die fünf Chöre leitet, den Männerchor „Frohsinn“ aus Badorf-Eckdorf, den Urfelder Kirchenchor, den Metternicher Frauenchor „Femmes Vocales“, den Kirchenchor St.Josef und den Frauenchor Intermezzo, zum Abschluss verkünden, dass sie auch 2026 wieder zu einer Neujahrsgala nach Wesseling kommen: also schon einmal den Termin vormerken: Freitag, 2. Januar 2026.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

Webseite von Anita Brandtstäter
Anita Brandtstäter auf Facebook
Anita Brandtstäter auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.