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Musik in der Kapelle des Krankenhaus-Fördervereins
Vielfältige Akkordeonmusik kam gut an

Das Akkordeon-Orchester Wesseling gastierte zum zweiten Mal in der Kirche St. Josef im Rahmen der Konzertreihe "Musik in der Kapelle" der Freunde und Förderer des Dreifaltigkeits-Krankenhauses Wesseling.  | Foto: Wolfhard Brandtstäter
  • Das Akkordeon-Orchester Wesseling gastierte zum zweiten Mal in der Kirche St. Josef im Rahmen der Konzertreihe "Musik in der Kapelle" der Freunde und Förderer des Dreifaltigkeits-Krankenhauses Wesseling.
  • Foto: Wolfhard Brandtstäter
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Wesseling. Um 18 Uhr marschierten die Mitglieder des Akkordeon-Orchesters Wesseling beim Glockenläuten in die Kirche St. Josef ein. Erika Weidenbrück begrüßte die Zuhörerinnen und Zuhörer im Namen der Freunde und Förderer des Dreifaltigkeits-Krankenhauses ganz herzlich, sie freute sich auf die Darbietungen des Wesselinger Kulturvereins. Im Dezember 2020 hatte er schon einmal am gleichen Ort eine abwechslungsreiche Adventsmusik gespielt - und es war sehr, sehr kalt, da es nicht nur der Spar-Winter war, sondern weil auch die Heizung der Kirche ausgefallen war. Der Frühling machte allerdings an diesem Wochenende etwas Pause - nachts wurden sogar in der Region Köln Grade unter Null gemessen.

Mit einem vielfältigen Querschnitt durch die Akkordeonmusik spielten sich die Akkordeonistinnen und Akkordeonisten, Bassistin, Gitarrist und Schlagzeuger aber schnell warm. Eröffnet wurde das Konzert klassisch. Als erstes erklang die ungarische Fantasie "Tihany", eine für Akkordeonorchester geschriebene Komposition: Johan Nijs wurde durch die idyllische Landschaft des Balaton dazu inspiriert. Das bekannte "Pizzicati" von Leo Delibes aus dem Ballet "Sylvia" erinnerte an Wiener Neujahrskonzerte, wo es vom großen Sinfonieorchester gespielt wird - mit Tanzeinlage. Die Musik der Romantik wirkte mit ihrer rhythmischen Brillianz und einprägsamen Melodik auch im Akkordeonorchester-Arrangement gut. Ganz besonders kam der Walzer "The Waltzing Cat" an. Der amerikanische Komponist Leroy Anderson wurde bekannt durch seine kurzen, originellen Konzertstücke, die er ab 1936 auf Anregung von Arthur Fiedler für das Boston Pops Orchestra komponierte.

Im zweiten Konzertblock erklang ganz unterschiedliche Filmmusik, zunächst aus dem schwedischen Film "Wie im Himmel" von 2005 "Gabriella's Song": es ist das wunderschöne Lied von Gabriella, die im Chor Zuflucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann sucht; bei einem Auftritt im Dorf, den auch ihr Mann besucht, singt sie sich mit diesem berührenden und kraftvollen Lied über Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensglück von ihm frei. Solistin war Anita Brandtstäter, die musikalische Leiterin des Orchesters. Aus dem US-amerikanischen Film "Ratatouille" von 2007 von der Ratte Rémy, die Chef-Koch werden möchte, stammt der Pop-Tango "Colette Shows Him le Ropes" - in der zugehörigen Szene zeigt die lustige, aber auch leidenschaftliche Colette dem Küchenjunge Alfredo, wo es lang geht. Eine ganz besondere Nummer war "Musicien", ein Electro-Swing der Band "Moi et les Autres" mit Jazz-Akkordeonist Eric Dann, der auch das Arrangement für Akkordeonorchester im Bigband-Sound schrieb.

Im dritten Konzertblock gab es drei Pop-Songs in wirkungsvollen Arrangements: den Hit "Feel" des britschen Sängers Robbie Williams, den Evergreen "I Just Called To Say I Love You" des amerikanische Pop-Sängers Stevie Wonder und - immer besonders schön in der Kirchenakustik - das poetische und kraftvolle "Hallelujah" des kanadischen Sängers Leonard Cohen.

Last but not least erfreute das Orchester die Gäste in der Kirche mit kölschen Liedern: beim Medley "BAP in Concert" mit den Songs von Wolfgang Niedecken "Verdammt lang' her", "Do kanns zaubere" und "Waschsalon", alle aus den 1980er Jahren, glänzte besonders Günter Mauel an der E-Gitarre. Beim Lied "Wesseling, du prächtig Stöckche Äd" durften die Kirchenbesucher mitsingen - im Programm war der komplette Text eingelegt, und die Melodie ist recht eingängig, auch wenn man das Wesseling-Lied nicht kennt. Bei der Zugabe "Heimweh nach Köln" von Willi Ostermann wurde ebenfalls kräftig mitgesungen. Und nach lang anhaltendem Applaus erklang noch einmal der "Waschsalon": "Ich jonn su unwahrscheinlich jähn met dir enn der Waschsalon, weil du häss Ahnung vun dä Technik, vunn der ich nix verstonn. Wisch Wasch."

Das Publikum war beeindruckt von dem sehr vielfältigen Programm des Akkordeon-Orchesters und genoss einen unterhaltsamen Abend. Das nächste Konzert der Freunde und Förderer des Dreifaltigkeits-Krankenhauses ist am Sonntag, 30. Juni 2024, um 18 Uhr wieder in St. Josef, dieses Mal ein Chorkonzert mit dem Brigidachor Berzdorf unter Leitung von Jonas Dickopf.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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