Kistenaktion der Tafel
Wesselinger haben über 300 Kisten gespendet!

In der Kreuzkirche am Kronenweg werden die Kisten gesammelt. Über 300 Kisten, Tüten und Kartons waren am späten Nachmittag schon abgegeben worden. | Foto: Montserrat Manke
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  • In der Kreuzkirche am Kronenweg werden die Kisten gesammelt. Über 300 Kisten, Tüten und Kartons waren am späten Nachmittag schon abgegeben worden.
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Wesseling. Das war ein überwältigender Anblick, bei dem es nicht nur der Redakteurin warm ums Herz wurde, auch das Ehepaar Urle Schärfer-Kühne und Achim Kühne, das gerade mit Enkelchen Emiliy (7) zwei festlich verpackte Weihnachtskisten abgegeben hatte, war begeistert: Am heutigen Dienstag, Stand 16.30 Uhr standen über 300 Kisten in der Kreuzkirche am Kronenweg - und bis 18 Uhr konnten noch Kisten abgegeben werden.

Die Kisten alle haben nur einen Zweck: Den Kunden der Tafel, also den Menschen, denen es finanziell nicht gut geht, eine Freude zu machen. Und das dürfte bei der morgigen Ausgabe an die Tafelkunden auch gelingen, denn nicht nur Kaffee, Rotkohl, Gemüse und Fleisch in Dosen, Mehl, Nudeln, Knödel und was man sonst noch braucht für ein weihnachtliches Mahl, ist in den Kisten, sondern auch Spielzeug, Adventsgestecke, weihnachtliche Dekorationen, Plätzchen, Glühwein, Sekt, und noch so viel mehr. Und nicht nur an die Menschen wurde gedacht, im Kirchenraum lagert palettenweise Hunde- und Katzenfutter, denn auch die Haustiere der Tafelkunden brauchen eine Mahlzeit. Die Wesselinger haben sich in diesem Jahr wirklich unglaublich viel Mühe gemacht, um denen zu helfen, die es am nötigsten haben!

Über 200 Familien sind aktuell bei der Tafel registriert, damit versorgen die Ehrenamtlerinnen und -amtler unter Regie der langjährigen Tafelchefin Angelika Schaefer etwa 600 Menschen von dienstags bis freitags mit Lebensmitteln - darunter 127 Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren und 23 Kleinkinder. Und sollte nach der Ausgabe der Kisten am Mittwoch noch etwas übrig bleiben, geht es in den normalen Lebensmittelbestand der Tafel, erläutert Schaefer im Gespräch mit der Redakteurin dieser Zeitung.

Aktuell ist die Wesselinger Tafel, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, an die Grenzen ihrer Kapazität gestoßen: „Es herrscht Aufnahmestopp“, sagt Angelika Schaefer, die seit über zwölf Jahren den Vorsitz hat. Die Warteliste ist lang, aber dadurch, dass immer wieder Menschen in (besseren) Lohn und Brot kommen, können zum Beispiel zum Januar etwa 20 Bedürftige nachrücken.

Und auch im Kirchenvorraum Kisten, soweit das Auge reicht. Links im Bild ist der Geschenketisch, von dem sich bei der Ausgabe jedes Kind, das mitkommt, ein Geschenk aussuchen darf. | Foto: Montserrat Manke
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Wenn die Ausgabe am Mittwoch erfolgt, wird nicht einfach Kiste um Kiste ausgegeben, sondern man geht auf die Größe und die Bedürfnisse der Familien ein, und Kinder, die mitkommen, können sich ein Spielzeug vom extra aufgestellten Tisch nehmen, das hat Tradition.

Die Initiativgruppe Berliner Frauen e.V. gründete 1993 die erste deutsche Tafel in Berlin - heute sind es über 970 bundesweit. Damit sind die deutschen Tafeln die größte sozial-ökonomische Bewegung in Deutschland, die Lebensmittel rettet und an armutsbetroffene Menschen weitergibt.1995 gründeten die damals existierenden 35 Tafeln den Dachverband der Tafeln.

Die Tafel in Wesseling wird ausschließlich im Ehrenamt betrieben, aktuell sind es 23 engagierte Menschen, die ihre Zeit opfern - alles Rentner und Rentnerinnen, sagt Schaefer. Einen wichtigen Teil leisten auch die Fahrer, und genau daran hapert es, aktuell hat die Wesselinger Tafel nur zwei. „Wir suchen ganz dringend noch jemand, der die Lebensmittel holt“, so Angelika Schaefer. Übrigens spenden alle Wesselinger Lebensmittelgeschäfte an die Tafel, ebenso ein Supermarkt aus Sechtem. Trotzdem reicht das Essen kaum.

Wer bei der Tafel mitmachen möchte, erfährt mehr per E-Mail an: info@wesselinger-tafel.de. Informationen zur Tafel gibt es auf der Internetseite: www.wesselinger-tafel.de

In der Kreuzkirche am Kronenweg werden die Kisten gesammelt. Über 300 Kisten, Tüten und Kartons waren am späten Nachmittag schon abgegeben worden. | Foto: Montserrat Manke
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Redakteur/in:

Montserrat Manke

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