Ökumenischer Weltgebetstag in St. Andreas
Wir sind "wunderbar geschaffen!"

- Weltgebetstag von den Cookinseln - mit der positiven Botschaft: Wir sind "wunderbar geschaffen!" in St. Andreas.
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Wesseling. Immer am ersten Freitag im März engagieren sich Frauen für ökumenische Gottesdienste über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg. Den Weltgebetstag gibt es schon über 130 Jahre und in über 120 Ländern rund um den Globus. Er verbindet Gebet und Handeln für Frieden, Gerechtigkeit und Frauenrechte. Dieses Jahr hatten Christinnen der pazifischen Cookinseln die Liturgie vorbereitet. Und sie wollten damit ihre positive Sichtweise vermitteln, auch wenn wir Deutschen gerade im Angesicht vieler Krisen bei aller berechtigten Sorge um die Welt oft nicht erkennen, wie wunderbar sie ist.
Und so verbreitete das neunköpfige Wesselinger Vorbereitungsteam - alle hatten sich mit Blütenkränzen gescmückt - in der katholischen Pfarrkirche St. Andreas ein positives Lebensgefühl, das verstärkt wurde durch die schlichten, fröhlichen Lieder, die der Chor Intermezzo wieder unter Leitung von Ursula Popon einstudiert hatte und wunderschön sang. Über 80 Menschen hatten sich in der Kirche versammelt um den Gottesdienst gemeinsam zu feiern. Und sie hörten aufmerksam zu, als Brigitte Both die Cookinseln zunächst vorstellte. Blauer Himmel und blaues Meer, Kokospalmen am Strand, eine Vegetation, reich an exotischen Blumen und Früchten - ein Tropenparadies? Die etwa 15.000 Bewohnerinnen und Bewohner leben primär vom Tourismus. Aber das Tropenparadies wird bedroht durch den Klimawandel, der zu Zyklonen und Überflutungen führt; die Mangan-Bodenschätze auf dem Meeresgrund sollen abgebaut werden - ohne Rücksicht auf das Ökosystem. Trotz christlicher Traditionen wird auch die Kultur der indigenen Maori bewahrt. Mit "Kia orana!" wurden die Gäste in der Kirche begrüßt - mit Wünschen für ein gutes und erfülltes Leben, "auf dass Du leuchtest wie die Sonne und mit den Wellen tanzt". In einer "großen Welle" mit gemeinsamem bewussten Atmen soll auf eine solidarische Lebensweise hingewirkt werden - mit einem "betenden Handeln in der Welt" zum Erhalt der Schöpfung.
Auch die Geschichten der drei Frauen von den Cook-Inseln waren eher positiv. Die 15jährige Mii erkennt, dass sie trotz großer Angst vor Corona, die Krankheit war schon in die Familie gekommen, durch Beten sich beruhigen konnte, weil Gott ihre Situation kennt. Die 1958 geborene Vainiu berichtet, wie sie in der Kindheit in der Schule abgewertet wurde, weil sie Maori sprach, steht aber heute selbstbewusst dazu, weil Gott immer bei ihr war. Die Ärztin Dawn kommt nach ihrem Studium in die Kinderstation und ist stolz darauf, dass sich die Versorgung der Kinder stark verbessert hat und auch Vorsorge gegen Gebärmutterhals- und Brustkrebs erfolgt, dass sie mit ihren Gaben und Talenten so der Welt dienen kann. "Geht als wertvolle und geliebte Kinder Gottes und behandelt die anderen als wertvolle und geliebte Kinder Gottes."
Nach Segen und Schlusslied gingen alle in den schön eingedeckten Pfarrsaal - die Frauen hatten nach Rezepten der Cookinseln grünen Mango-Salat, scharf-sauren Salat, pinken Kartoffelsalat, Obstsalat, Fladenbrot und Banana Poke mit Kokos zubereitet. Dazu konnte man heißen Tee trinken, denn in der Kirche war es doch kühl geworden, obwohl zu Beginn draußen die Frühlingssonne warm geschienen hat. Dieses Jahr fand der Gottesdienst im Rahmen der 2. Wesselinger Frauenwoche statt. Und die Organisatorin des Veranstaltungsangebots, Gleichstellungsbeauftragte Nicole Buch der Stadt Wesseling, war als Gast dabei und fühlte sich tief berührt und inspiriert. Die Kollekte von 453 Euro kommt Frauenprojekten in der Welt zugute. Der nächste Weltgebetstag kommt aus Nigeria unter dem Titel "I will give you rest: come" und wird am 8. März gefeiert, also am Weltfrauentag.
LeserReporter/in:Anita Brandtstäter aus Köln |
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Eine Collage der Frauen Union Wesseling: https://www.facebook.com/photo?fbid=122110784528779473&set=a.122104871894779473