Wipperfürther Einzelhandel
Aktuelle Entwicklungen - Gutachten zum Einzelhandelskonzept
Wipperfürth - (sd) Die Präsentation des Einzelhandelsgutachtens in der
Wiperfürther Innenstadt in der Alten Drahtzieherei verfolgten rund
120 Bürger; per Gutachten untersucht hatten die Einzelhandelsberater
Peter Berger sowie Corinna Küpper.
Verglichen wurden die Ergebnisse der selben Untersuchung aus dem Jahr
2006. Dabei beschrieb schon zu Beginn der Veranstaltung Bürgermeister
Michael von Rekowski die emotionale Ebene, denn die Belastungen durch
die Umbaumaßnahmen in der City seien nicht wegzudiskutieren.
Leerstände und
weniger Umsatz
Klare Zahlen belegen die Fakten des Gutachtens in Wipperfürth: 27
Geschäfte standen seit Anfang des Jahres leer. Es gibt 26 Prozent
weniger Verkaufsflächen als im Jahre 2006; der Umsatz reduzierte sich
um 19 Prozent. Es existieren insgesamt 205 Versorgungseinrichtungen,
davon 41 Prozent Dienstleister und 39 Prozent Einzelhandel-
beziehungsweise Handwerksbetriebe. Zudem gibt es 13 öffentliche und
kirchliche Ein-
richtungen sowie 28 Gaststätten.
Gute Grundversorgung
Die Grundversorgung in Wipperfürth gilt als gut bemessen: mehr als 90
Prozent der Bürger kaufen ihre Lebensmittel in der Hansestadt.
Drogerieprodukte liegen bei 89 Prozent, Bau- und Heimwerkerbedarf bei
88 Prozent, Bücher (66 Prozent), Schuhe (38), Sportartikel und Möbel
(36), Unterhaltungselektronik (28) sowie Bekleidung (27). Es fehlten
jedoch mehr Geschäfte, die Bekleidung anbieten. Der Quadratmeter
Verkaufsfläche liegt, gemessen an der Einwohnerzahl, mit 1,6 genau im
Bundesdurchschnitt.
Trends im Einzelhandel
Der Stadtplaner Peter Urban Berger stellte fünf bundesweite Trends im
Einzelhandel vor. Zunehmende Mobilität fördere den Einkaufstourismus
und die Standorttreue in den Citys. Ein weitere Punkt: Die
Gesellschaft werde immer älter, so dass der Einzelhandel vor Ort für
die Grundversorgung wichtiger wird. Aber auch die Single-Haushalte
nehmen bundesweit zu, das sind genau 42 Prozent.
Nächster Punkt: große Ketten in den Top-Lagen und steigender
Online-Handel sowie Leerstände in den Innenstädten mit vermehrten
Verkehrsproblemen in den Zentren.
Ebenfalls ein Punkt: Großflächiger Einzelhandel rückt in die Citys
vor, wobei etwa auch barrierefreie Verkaufsräume gefordert sind. Und:
Der Einzelhandel ist immer noch der wichtigste Grund für die
Menschen, in die City zu kommen. Investoren möchten aber lieber in
großen Städten investieren, in kleineren Orten werden nur noch
Projektinvestitionen mit günstigen Standortbedingungen umgesetzt.
Wipperfürth
bietet Potenzial
Das Gutachten belegt, dass Wipperfürth bei allen Schwierigkeiten, die
der Einzelhandel hat, Potenziale biete. Die gastronomische Vielfalt am
Marktplatz sei einzigartig, das historische Ambiente der Innenstadt
gilt als attraktiv. Je digitaler die Gesellschaft werde, desto
größer werde auch die Sehnsucht nach realen Erlebnissen, die man
anfassen kann. Moderne Läden sollten somit emotionale Orte sein, in
denen sich die potenziellen Kunden erlebnisorientiert begegnen
können.
Im Anschluss an den Vortrag kamen die Bürger zu Wort. So wünschten
sich die Bürger etwa mehr Bekleidungsgeschäfte, wie junge Mode und
Herrenkleidung.
In das Gutachten eingeflossen sind auch die Wünsche der Bürger,
wobei 594 Haushalte schriftlich befragt wurden - 43 Geschäfte
beteiligten sich per Kundenwohnort-Erhebung. 22 Prozent der Befragten
hoffen in erster Linie auf mehr und kostenlose Parkplätze sowie keine
Baustellen und eine verbesserte Verkehrsführung (je 14 Prozent). Eine
Fußgängerzone (5) und ein schönes Stadtbild (6) wurde ebenfalls
genannt.
Das gesamte Einzelhandelsgutachten kann unter www.wipperfuerth.de
eingesehen werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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