Welterbe in Modulbauweise
Eisenbahnfreunde tüfteln und planen UNESCO Welterbe Rhät ...
Wipperfürth - Modellbahn-Nostalgiker aus dem Bergischen, die sich in die 50er Jahre
hineinversetzen wollen, sind in der Gaulstraße 39 in Wipperfürth an
der richtigen Adresse. Hier in den Räumen einer ehemaligen
Schreinerei befindet sich das Clubheim der Bergischen
Eisenbahnfreunde, in dem seit 25 Jahren gebaut, umgebaut,
gefachsimpelt und „geknöstert“ wird.
Auf der sechs Quadratmeter großen Nostalgieanlage, wegen der
authentischen Akustik liebevoll „Dat Räbbelche“ genannt, wurde
das gesamte Material im Baustil der 50er verbaut, Laternen und Signale
in alter Gussausführung. Die HR 800, eine Dampflokomotive mit
Schlepptender, Baujahr 1938 bis 1940, sowie die Tenderlok TM 800, die
von 1949 bis 1958 im Original gebaut wurde, schnaufen unter
charakteristischer Geräuschkulisse gemächlich auf die Drehscheibe
des Blechlokschuppens. Auf den drei außen liegenden Gleisovalen
werden die historischen Züge unabhängig voneinander betrieben.
Mit Hilfe eines Rechners werden auf der Teststrecke Fahrzeuge und
Tempi eingemessen, das Fahrverhalten von Loks und Zügen erprobt.
Herzstück der Anlage
Das Herzstück des Vereins ist die 400 Quadratmeter große, digital
betriebene H0-Modulanlage mit Streckenabschnitten von insgesamt 105
Metern. Das Besondere an dieser Anlage ist, dass im Blockabstand
Dreileiter-Wechselstrom-Fahrzeuge und Zweileiter-Gleichstrom-Fahrzeuge
gleichzeitig auf einem Gleis unterwegs sind. In der Planung sind eine
deutliche Vergrößerung der Anlage, ein neues Gleissystem, ein neuer
zehn Meter langer Bahnhof, bestehend aus neun verschieden großen
Modulen sowie weitere Detailarbeit an der Digitaltechnik.
Die nächsten Schritte in diesem Bereich sind die schrittweise
Einführung von teilweise automatisierten Zugfahrten per PC-
Steuerung.
Wipperfürther Bahnhof
Auf der 120 Quadratmeter großen Spur N-Anlage, auf der rund 50 Meter
Gleise verlegt wurden, ist der originalgetreu nachgebaute
Wipperfürther Bahnhof zu bestaunen. Weitere Module, zum Beispiel ein
zweigleisiges Bahnhofsegment, befinden sich im Bau. Vorstandsmitglied
Gernot Cramer von Clausbruch erklärt: „Aus Platzgründen können
sowohl die H0- als auch die N-Anlage nur auf Ausstellungen und Messen
präsentiert werden. Ein ausgeklügeltes Regalsystem mit Nummerierung
sorgt dafür, dass die Kisten mit den einzelnen Modulen sozusagen im
Handumdrehen für den Transport bereitgestellt werden können.“
Rhätische Bahn
Vorsitzender Frank Berster schwärmt von der Umsetzung eines lang
gehegten Traumes: „Unsere Rhätische Bahn, betrieben auf der
H0m-Schmalspur, ist im Rohbau fertig. Zwei Kehren sind nach Schweizer
Vorbild erstellt, derzeit werden die Gleise verlegt. Die Module werden
von den Mitgliedern zu Hause gebaut, die Segmente und Modellgruppen,
zum Beispiel der ein Meter mal 4,80 Meter große Bahnhof des
Graubündner Ortes Bever, dann zusammengefügt.“
Modellbahnfans
willkommen
Die Bahnfreunde, zu denen Gründungs- und Ehrenmitglied Alfons Schmitz
(85) und als Jüngster Tim Kuchenbecker (13) aus der Jugendabteilung
gehören, freuen sich auf weitere Mitglieder. Frank Berster:
„Einfach mal dienstags bei den Clubtreffen vorbeischauen oder sich
unter befvorstand@berg.net melden.“
Tage der offenen Tür
Sehr beliebt sind die Publikumsmessen, da man dort die Dimensionen
vorfindet, um die Anlagen komplett aufbauen zu können. Nächste
Termine: Samstag, 21. März ,und Sonntag, 22. März, 11 bis 18 Uhr in
den Museen der Stadt Lüdenscheid, Sauerfelder Straße 14.
- Ulrich Niepenberg
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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