Kreuzberg
Stolperschwelle

Künstler Gunter Demnig (vorne knieend) mit Bürgermeisterin Anne Loth sowie Vertreter des Arbeitskreises NS-Opfer.   | Foto: Heike Sassenbach
  • Künstler Gunter Demnig (vorne knieend) mit Bürgermeisterin Anne Loth sowie Vertreter des Arbeitskreises NS-Opfer.
  • Foto: Heike Sassenbach

Wipperfürth. In Kreuzberg hat der Künstler Gunter Demnig zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine Stolperschwelle vor dem Liebfrauenkloster verlegt.

Die Stolpersteine stehen als Mahnmal für die Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden.

Durch einen Recherche - Zufallsfund in den Sterberegistern der Gemeinde Klüppelberg - konnte festgestellt werden, dass die Bewohnerinnen des Liebfrauenklosters im Laufe der Zeit aus der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen kamen. Stadtarchivarin Sarah Zeppenfeld hat sich in den letzten drei Jahren intensiv in die Quellen eingearbeitet und die Forschung vorangebracht.

Am 9. Juni 1942 wurden 44 Frauen mit psychischen Erkrankungen und anderen Beeinträchtigungen vom Liebfrauenkloster Kreuzberg zurück in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen verlegt.

Die Stolperschwelle soll an dieses Ereignis und an alle Bewohnerinnen des ehemaligen Liebfrauenklosters von 1939 bis 1942 erinnern und zur Mahnung dienen. Viele von ihnen wurden von dort „weiterverlegt“ - in Heilanstalten, wie Altscherbitz, Tiegenhof, Wiesengrund, Meseritz-Obrawalde.

Ihre Schicksale sind bis heute unbekannt.

Nicht nur in den sechs Tötungsanstalten, auch in zahlreichen Heil- und Pflegeanstalten wurden Patientinnen und Patienten durch Vernachlässigung, Hungerrationen oder Giftspritzen ermordet.

Mindestens 216.000 Menschen wurden zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten im Zuge der Krankenmorde getötet.

Bürgermeisterin Anne Loth sagte im Rahmen der Gedenkstunde: „Die Stolperschwelle trägt dazu bei, die Schickale und das Unrecht sichtbar zu machen - damit wir uns erinnern. Sie dienen zum Gedenken und zur Mahnung zugleich.“

Der Auftrag zur Aufarbeitung der Geschichte war darüber hinaus auch Anlass, den Arbeitskreises NS-Opfer zu gründen.

Die Bürgermeisterin dankte den Mitgliedern des Arbeitskreises für ihre Begleitung der historischen Forschung und für ihr Engagement die Geschichte der Verfolgten vor Ort mit aufzuarbeiten und die Erinnerung an die Opfer wach zu halten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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