Weltkatzentag
Tierschutzverein: Katzen kastrieren lassen
Wipperfürth - Seit 2002 wird jährlich der „Internationale Tag der Katze“
(Weltkatzentag) gefeiert am 8. August. Der Gedanke dahinter: Es soll
auf Missstände aufmerksam gemacht werden, unter denen Katzen leben
beziehungsweise gehalten werden.
Der Deutsche Tierschutzbund belegt das Katzenelend so: Bundesweit gibt
es etwa zwei Millionen frei lebende Katzen. Sie stammen ursprünglich
von unkastrierten Freigängerkatzen aus Privathaushalten oder
ausgesetzten Tieren ab. Durch häufige Paarungen und zahlreiche
Geburten nimmt die Zahl immer weiter zu.
Wenn man davon ausgeht, dass eine Katze zweimal im Jahr Nachwuchs
bekommt und pro Wurf drei bis fünf Kitten gebärt, käme man bei nur
zehn Katzen auf 60 bis 100 Katzenjunge im Jahr - und diese wiederum
werden nach fünf bis sechs Monaten geschlechtsreif.
Als domestizierte Haustiere sind diese Katzen auf menschliche
Zuwendung angewiesen. Viele der Straßentiere leiden unter
Krankheiten, Parasiten sowie Mangel- und Unterernährung, so Inge
Kohlgrüber, Pressesprecherin des Tierschutzvereins Wipperfürth.
Kastrationspflicht
Die einzige nachhaltige und tierschutzgerechte Methode, um ihre Zahl
in den Griff zu bekommen, ist die Kastration – ein Routineeingriff.
Um die unkontrollierte Vermehrung der Katzen einzudämmen, ist eine
Kastrationspflicht wichtig, die es im Oberbergischen Kreis seit dem 1.
März 2018 gilt. Dafür hatte der Tierschutzverein Wipperfürth
jahrelang gekämpft.
In der Verordnung wird festgelegt, dass freilebende Katzen kastriert
und tätowiert oder gechipt werden müssen.
Außerdem muss eine Registrierung durch Eintrag der Kennzeichnung der
Katze sowie Name und Anschrift des Halters in ein kostenfreies
Haustierregister wie Tasso oder Findefix des Deutschen
Tierschutzbundes erfolgen.
Die Umsetzung dieser Vorgabe hat daher für das Tierheim Wipperfürth
eine hohe Priorität, denn sonst kommen erfahrungsgemäß mehrfach im
Jahr viele kranke Katzen mit ihren ebenso oft kranken Katzenjungen ins
Tierheim.
In diesem Jahr sind die Mitarbeiter des Tierheims Wipperfürth und der
Vorstand des Tierschutzvereins Wipperfürth überrascht von der hohen
Zahl der „wilden“ Katzen mit Jungen.
Das ist eine große Herausforderung, da die Räume langsam nicht mehr
ausreichen.
Während die Kitten, wenn sie ein bestimmtes Alter haben - in der
Regel zehn Wochen - und geimpft sind, erfahrungsgemäß alle schnell
vermittelt werden, sind es bei den Mutterkatzen nur wenige, die etwas
Zutrauen zu Menschen fassen können und auch vermittelt werden. Die
meisten werden jedoch - nachdem sie kastriert und gechipt worden sind
– wieder an die Fundstelle zurückgebracht. Dort werden sie von
ehrenamtlichen Katzenfreunden an Futterstellen gefüttert.
Ehrenamtliche
Katzenbetreuer
In der Umgebung des Tierheims Wipperfürth gibt es mehr als 20
Futterstellen mit mehr als 30 Ehrenamtlern, die die etwa 200 Katzen
versorgen. Diese kümmern sich auch darum, dass diese Katzen kastriert
werden und bei Notfällen ein Tierarzt gerufen wird.
Die Futterstellen befinden sich oft auf Privatgrundstücken. Fremden
zeigen sich die scheuen Katzen nicht. Wenn aber die Katzenbetreuer
kommen, sei es, dass sie mit einem Glöckchen klingeln, sei es, dass
sie mit Löffeln an die Futterdosen klopfen, kommen die Katzen aus
allen Richtungen angelaufen.
Die Futterstellen werden unter anderem durch den Tierschutzverein
Wipperfürth mit Futter versorgt.
Doch das kann nicht die Lösung sein.
Es gelingt erfahrungsgemäß nur, einen Teil der frei lebenden Katzen
einzufangen.
Das Tierheim Wipperfürth appelliert an die Katzenhalter, alle Katzen
mit Freigang kastrieren zu lassen. Bei Zuwiderhandlung drohen
Bußgelder.
Wer freilebende Katzen beobachtet, die offensichtlich kein Zuhause
haben, sollte sich mit dem Tierheim, Kaplansherweg 1, Tel. 0 22 67/37
70, in Verbindung setzten; weitere Infos:
www.tierheim-wipperfuerth.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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